Sportliches Skifahren im Steilhang ist eine Kunst für sich. Wer nicht gerade im Kamikaze-Stil und Schussfahrt den Hang hinunter brettern möchte, ist in diesem Artikel richtig aufgehoben. Zur Geschwindigkeitsregulierung auf schwarzen Pisten ist eine angepasste Kurzschwung-Technik zu empfehlen. Je nach Skigebiet erfordert das Fahren kleiner Radien eine spezifische Grundposition, schnelle und rhythmische Bewegungen, eine intensive Hoch-Tief-Entlastung sowie eine ausgeprägte Außenskibelastung. Snowplaza gibt Tipps zum Kurzschwung, die im Skiurlaub helfen werden, sportlich den Steilhang herunterzufahren.
Warum kleine Radien beherrschen? Nicht immer sind langgezogene Schwünge in den Skigebieten möglich. Typischerweise werden Kurzschwünge in Engpassagen, auf steilem Gelände oder auf vollen Pisten gefahren. Skifahren mit engen Radien ist eine Möglichkeit, die Geschwindigkeit auf elegante Art und Weise zu regulieren. Im Gegensatz zu Carvingschwüngen enthalten Kurzschwünge damit auch einen bremsenden Driftanteil. Die Radien liegen dabei etwa zwischen 11 und dreizehn Metern. Mit viel Übung und ausreichend Kondition kommst auch du in den Genuss einer sauberen Kurzschwungtechnik. Zur Vorbereitung empfiehlt sich deshalb Ausdauer- und Krafttraining beziehungsweise Skigymnastik. Die folgenden Tipps und Übungen erläutern die technischen Grundelemente des Kurzschwungs.
Schulterbreiten Stand einnehmen, Sprunggelenk, Knie und Hüfte sind leicht gebeugt. Der Körperschwerpunkt sollte zentral über den Skiern liegend leicht nach vorne verlagert werden. Das erleichtert das Drehen der Ski. Eine Rücklage ist in jedem Fall zu vermeiden. Der Oberkörper zeigt Richtung Falllinie. Am besten stellt man sich vor, man müsste ein 2-Euro-Stück zwischen Schienbein und Skischuh festhalten, welches beim Skifahren nicht herunterfallen darf. Dazu muss man die Beine aktiv an die Zunge des Skischuhs pressen.
Das Wichtigste beim Kurzschwungfahren ist der richtige Rhythmus. Der Stockeinsatz gibt dabei den Startschuss für den Kurvenwechsel und dient als Taktgeber. Auf regelmäßige Stockeinsätze sowie Belastungs- und Entlastungsphasen achten. Dies erleichtert das Skifahren mit kleinen Radien enorm. Um den Rhythmus zu üben, kann ein Partner per Zuruf den Kurvenwechsel einleiten, zum Beispiel auf „Hopp“ erfolgt der Stockeinsatz. Oder der Partner fährt vorneweg und gibt den Takt vor, du fährst in der gleichen Spur hinterher. Diese Übung macht nicht nur Spaß, sondern sieht auch noch gut aus.
Um den Kurvenwechsel zu erleichtern, werden vor der Kurve die Beine gestreckt, während der Kurve gebeugt. Je besser man wird, desto weniger ausgeprägt muss diese Hoch-Tief-Entlastung ausfallen. Stattdessen bleibt der Körperschwerpunkt konstant tief. Die Beine/Knie pendeln rhythmisch unter dem Oberkörper hin und her. Die richtige Entlastung kann man mit der Zwerg-Riese-Übung üben. Vor der Kurveneinleitung werden die Arme nach oben genommen und der Körper gestreckt (Riese). In der Kurve wandern die Hände in Richtung Knie und der Körperschwerpunkt nach unten (Zwerg).
Für sauber geschnittene und enge Radien ist eine beherzte Belastung des Außenskis wichtig. Das ist zwar sehr anstrengend und erfordert eine hohe Konzentration, dafür können so Kurven und Tempo optimal kontrolliert werden. Zum Üben empfiehlt sich das Fahren von Halbmondschneiden. In flachem Gelände werden die Ski in leichter Pflugstellung gehalten. Das gesamte Körpergewicht wird nun auf die Innenkante eines Skis gelegt. Die Kurve wird dabei lediglich durch die Selbststeuerkräfte des Skis gefahren. Rhythmisch ausgeführt, hinterlässt man ein halbmondähnliches Spurbild.
Besonders zur Geltung kommt eine gute Kurzschwung-Technik auf steilen, schwarzen Pisten. Nachfolgend aufgelistet, findest du die wohl besten Steilhänge der Alpen:
Ich arbeite als Skilehrer und Webredakteur für Snowplaza. Meine Begeisterung fürs Skifahren wurde bereits vor über 20 Jahren durch meine Eltern und Großeltern geweckt, die ein Ferienhaus in den Vogesen gebaut haben.