Skip to navigation Skip to main content

Die deutsche Skisprunglegende: Sven Hannawald

Tolle Stimmung im Publikum beim Nachtskispringen in Oberstdorf, Vierschanzentournee
© Vierschanzentournee 2021

Sven Hannawald ist ein ehemaliger deutscher Skispringer, der primär durch seinen historischen Grand-Slam-Sieg bei der Vierschanzentournee 2001/2002 bekannt wurde. Er war der erste Athlet, der alle vier Springen in einer Tournee gewann – ein Rekord, der lange ungebrochen blieb. Hannawald feierte zahlreiche Erfolge, darunter Weltmeistertitel und Olympiamedaillen. Nach seinem Karriereende 2005 spricht er offen über seine Burnout-Erkrankung und engagiert sich heute als TV-Experte, Unternehmensberater und Motivationstrainer.

Die Anfänge seiner sportlichen Karriere

Sven Hannawald wurde am 9. November 1974 in Erlabrunn in der DDR geboren und wuchs in Jugel nahe Johanngeorgenstadt im Erzgebirge auf. Schon früh zeigte sich sein Talent für den Wintersport, und er begann mit dem Skispringen. Seine sportliche Ausbildung erhielt er an der Kinder- und Jugendsportschule (KJS) Klingenthal, die zu den führenden Talentschmieden der DDR zählte. Nach der Wiedervereinigung setzte er seine Karriere im wiedervereinigten Deutschland fort und wechselte ins Nachwuchsteam des SC Dynamo Klingenthal, später zum SC Oberstdorf. Anfangs konzentrierte er sich neben dem Skispringen auch auf die Nordische Kombination, entschied sich aber schließlich für das Skispringen. 1992 feierte er erste Erfolge bei Junioren-Wettbewerben, bevor er sich Mitte der 1990er Jahre in der Weltspitze etablierte.

Sven Hannawalds Karrierebeginn als Skispringer

Sven Hannawalds Karriere im Skispringen nahm Mitte der 1990er Jahre Fahrt auf. Seine ersten internationalen Erfolge erzielte er im Continental Cup, wo er sich mit guten Leistungen für den Skisprung Weltcup empfahl. Sein Weltcup-Debüt gab er am 4. Januar 1993 bei der Vierschanzentournee in Innsbruck. In den folgenden Jahren entwickelte er sich stetig weiter und sammelte Erfahrung im deutschen Weltcup-Team. Sein Durchbruch gelang ihm in der Saison 1997/98, als er erstmals regelmäßig in die Top 10 sprang. Bei den Olympischen Winterspielen 1998 in Nagano gewann er mit der deutschen Mannschaft die Silbermedaille im Teamwettbewerb. Dies markierte den Beginn seiner sportlichen Karriere auf höchstem Niveau, der ihn in den folgenden Jahren an die Weltspitze führte.

Karrierehighlights von Sven Hannawald

Sven Hannawalds sportliche Karriere war geprägt von zahlreichen Erfolgen und historischen Momenten. Hier sind seine größten Highlights:

 

Vierschanzentournee Grand Slam (2001/02)

  • Erster Springer der Geschichte, der alle vier Springen einer Vierschanzentournee gewann (Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck, Bischofshofen).
  • Gesamtsieg der Vierschanzentournee 2001/02.

Weltmeisterschaften & Skiflug-Weltmeister

  • Skiflug-Weltmeister 2002 in Harrachov.
  • Team-Weltmeister 1999 & 2001 bei den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften.

Olympische Medaillen (2002)

  • Goldmedaille im Teamwettbewerb bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City.
  • Silbermedaille im Einzelwettbewerb auf der Normalschanze.

Weltcup-Erfolge

  • 9 Weltcupsiege und zahlreiche Podiumsplatzierungen.
  • Bestes Weltcup-Gesamtergebnis: 2. Platz in der Saison 2001/02.

Skiflug-Weltrekord

  • 2002 stellte er in Planica mit 214 Metern einen neuen Skiflug-Weltrekord auf.

Seine Erfolge machten ihn zu einem der bekanntesten deutschen Skispringer und noch heute ist er auf der ewigen Bestenliste der Skispringer unter den Top 20. 

Die Schattenseiten des Erfolgs

Trotz seiner beeindruckenden Erfolge im Skispringen hatte Sven Hannawald auch mit persönlichen und mentalen Herausforderungen zu kämpfen, die die Schattenseiten seines Erfolgs aufzeigten.

 

Burnout und Depressionen

Nach seinem historischen Grand-Slam-Sieg bei der Vierschanzentournee 2001/02 und dem damit verbundenen Druck und der enormen Erwartungshaltung stürzte Hannawald in ein tiefes Burnout. Er fühlte sich von der ständigen Belastung und dem ständigen Konkurrenzkampf erdrückt, was 2003 zu seiner psychischen Krise führte. Er litt an Depressionen, was zu einem dramatischen Rückgang seiner Leistungen führte.

 

Druck und Erwartungshaltung

Hannawalds historischer Erfolg in der Vierschanzentournee setzte ihn unter enormen Druck, ständig Höchstleistungen zu bringen. Der ständige Vergleich mit seinen eigenen Erfolgen und den Erwartungen der Medien und Fans hinterließ tiefe Spuren in seiner Psyche.

 

Öffentliches Bekenntnis und Rückzug

Im Jahr 2004, als er sich bereits in einer schwierigen Phase befand, gab Hannawald öffentlich zu, mit seiner mentalen Gesundheit zu kämpfen. Dies war ein seltenes und mutiges Bekenntnis in einer Zeit, in der psychische Probleme im Sport noch nicht so offen thematisiert wurden. Hannawald zog sich nach seinem Rücktritt aus dem aktiven Wettkampfsport zurück, um sich auf seine Genesung und eine neue Lebensperspektive zu konzentrieren.

Wichtiges für die Skisaison

Wann öffnen die Skigebiete diesen Winter und wann startet die Skisaison im Lieblingsskigebiet? Fragen über Fragen, die sich SkifahrerInnen jedes Jahr aufs Neue stellen. Die Antworten findest du in den folgenden Blogartikeln, damit du dich so richtig auf die kommende Wintersaison und deinen Skiurlaub freuen kannst.

Saisonstart: Skiopenings & Saisonzeiten Schnee: Wann schneit es wieder? Schneelage: Wir zeigen, wo jetzt Schnee liegt Skiurlaub planen: Tipps für deinen Winterurlaub Schneesichere Skigebiete in den Alpen Skiurlaub planen: Angebote, Frühbucherrabatte & Schnäppchen!
Feiern beim Après-Ski

Das Ende seiner sportlichen Karriere

Sven Hannawalds Karriereende war das Ergebnis einer Kombination aus physischen und psychischen Belastungen. Nach seinem herausragenden Grand-Slam-Sieg bei der Vierschanzentournee 2001/02, bei dem er als erster Skispringer alle vier Wettkämpfe gewann, stand er unter enormem Druck. Der Erfolg und die damit verbundenen Erwartungen führten zu einer mentalen Erschöpfung, die Hannawald schließlich dazu brachte, im Jahr 2004 öffentlich über seine psychischen Probleme, insbesondere Burnout und Depressionen, zu sprechen.

Trotz seiner Erfolge in den Jahren 2002 und 2003 – darunter Goldmedaille im Teamwettbewerb bei den Olympischen Winterspielen 2002 und Skiflug-Weltmeistertitel 2002 – konnte er die mentale Belastung nicht mehr bewältigen. 2004 zog er sich aus dem aktiven Skisport zurück, um sich auf seine Gesundheit zu konzentrieren.

Sein Rücktritt 2005 erfolgte nach mehreren Rückschlägen und einem spürbaren Leistungsabfall, der durch seine psychische Erschöpfung verursacht wurde. Der Rücktritt von der Weltbühne war der erste Schritt zur Heilung. Obwohl er nicht wie viele andere Athleten in den Ruhestand ging, sondern sich um seine mentalen Herausforderungen kümmerte, blieb Hannawald nach seinem Rückzug aus dem aktiven Sport weiterhin eine bedeutende Persönlichkeit in der Skisprung- und Sportwelt.

Engagement für mentale Gesundheit

Die Zeit nach seiner aktiven Karriere war für Sven Hannawald eine Zeit der Selbstreflexion und des Wachstums, besonders nach den psychischen Belastungen, die er während seiner Karriere erlebte. Heute ist er als Motivationscoach aktiv und nutzt seine eigenen Erfahrungen, um anderen Menschen zu helfen. Er setzt sich auch für die Sensibilisierung für psychische Erkrankungen im Sport ein und spricht oft darüber, wie wichtig es ist, Hilfe anzunehmen und über psychische Belastungen zu sprechen.

Sven Hannawald ganz privat

Sven Hannawald hält sein Privatleben größtenteils aus der Öffentlichkeit heraus, jedoch ist bekannt, dass er nach seiner Karriere einige persönliche Herausforderungen gemeistert hat und inzwischen ein erfülltes Leben führt. Hannawald war lange Zeit in einer Beziehung mit seiner Partnerin, mit der er auch einen gemeinsamen Sohn hat. Über seine Familienverhältnisse ist wenig bekannt, doch er lebt mit seiner jetzigen Ehefrau, der Fußballerin Melissa Thiem in Gauting, in der Nähe von München. Das Paar hat im Jahr 2016 geheiratet und hat einen gemeinsamen Sohn und eine gemeinsame Tochter. Hannawald legt großen Wert auf seine Privatsphäre und geht nur selten auf persönliche Details ein. Abseits des Sports interessiert er sich für Unternehmertum und hat sich als Unternehmensberater etabliert. Zudem ist er ein engagierter Redner und hält Vorträge über mentale Stärke, Resilienz und Erfolg. Es ist auch bekannt, dass er seine Freizeit gerne in der Natur verbringt.

Das macht Sven Hannawald heute

Nach dem Ende seiner erfolgreichen Skisprungkarriere hat sich Sven Hannawald vor allem mit seiner mental-gesundheitlichen Genesung und seiner beruflichen Neuorientierung beschäftigt. Hannawald trat auch als TV-Experte für Skispringen auf und analysierte Wettkämpfe in verschiedenen Medien. Diese Tätigkeit ermöglichte es ihm, weiterhin mit dem Sport verbunden zu bleiben, ohne aktiv zu springen. Zudem veröffentlichte Sven Hannawald 2018 das Buch „Die Autobiografie: Die Kraft, der man nicht entkommt“, in dem er nicht nur seine sportliche Karriere, sondern auch seine persönlichen Herausforderungen und die Zeit nach seinem Rücktritt thematisierte. In diesem Zusammenhang hält er auch regelmäßig Vorträge und gibt Workshops zu den Themen Resilienz, mentale Stärke und Selbstmotivation. In den vergangenen Jahren hat Hannawald zudem in den Bereichen Unternehmensberatung und Business Coaching Fuß gefasst, in denen er seine Erfahrungen als Spitzenathlet und seine Fähigkeiten im Bereich mentale Stärke einbringt. Sein Leben nach der Karriere zeigt, wie er sich von den schattigen Seiten des Erfolgs erholt hat und diese Erfahrungen zu einer positiven Ressource für andere umwandelt.

Melde dich für unseren Newsletter an!

Wintersportler in der Gondel

Bleib immer auf dem Laufenden mit den neuesten Skinachrichten, Insidertipps, Schneealarm, Schneehöhen, Wetter, Sonderangeboten, den besten Reisezielen und vielem mehr. Abonnieren jetzt unseren Snowplaza „Bergbrief“ Newsletter!

Abonniere den Snowplaza Newsletter
3237 - Winter - Miriam

Über Miriam

Morgens früh Schwünge auf fast leeren Pisten zu ziehen ist Miriams Highlight beim Skifahren, deswegen ist sie auch immer eine der Ersten an der Gondel. Am liebsten bei bestem Wetter und optimalen Pistenbedingungen. Nach dem Skifahren genießt sie Saunagänge und die kulinarischen Köstlichkeiten der Alpen.