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Skispringer Sonne Von Unten Todd Trapani 2Htt94mgzjo Unsplash (1)
© Unsplash / Todd Prapani

Skispringen und Skifliegen: Auf Skiern hoch in die Luft

Spätestens mit dem Auftakt der Vierschanzentournee heißt es wieder: Ziiiieeeehhhh! Millionen ZuschauerInnen verfolgen live vor Ort und vor dem Fernseher ein Wintersportspektakel der Extraklasse. Skispringen ist eine unglaublich faszinierende Sportart. Die Höhe der Schanzen, die erzielten Geschwindigkeiten und die Weite der Sprünge sind einfach beeindruckend. Wer schon öfter vor dem Bildschirm mit den SkispringerInnen mitgefiebert hat und auch begeistert war von der gezeigten Stimmung im Stadion, möchte dieses Spektakel sicher auch einmal live erleben. In Deutschland ist das etwa in Willingen, Garmisch-Partenkirchen oder Oberstdorf möglich. Aber was hat es auf sich mit der Faszination Skispringen? Was ist der Unterschied zwischen Skispringen und Skifliegen? Wie ist diese Wintersportart entstanden? Auf dieser Seite findest du alle Informationen und auch ein paar skurrile Geschichten zum Skispringen und Skifliegen. 

Geschichte: Skispringen – Wie alles begann

Die beliebte Wintersportart Skispringen bahnte sich ihre Geschichte von Norwegen aus in die Welt. Ursprünglich als militärische Übung gedacht, wurde erstmals 1796 über norwegische Soldaten berichtet, die bei einer Abfahrt am Berg mit ihren Skiern über einen Hügel aus Schnee und Holz springen mussten. Die „Gleitbretter“, die damals dafür benutzt wurden, waren zum ersten Mal im 18. Jahrhundert in der Provinz Telemark aufgetaucht. 

Die damaligen Weiten der Sprünge, mit 6 bis 10 Metern, kamen natürlich längst nicht an die heutigen Weiten heran. Im Jahr 1860 schaffte es ein norwegischer Zimmermann erstmals, über 30 Meter zu springen. Daraufhin entflammte die Begeisterung für die neue Sportart im skandinavischen Raum. Im Jahr 1882 wurde erstmals der „Royal Cup“ auf dem Holmenkollen vergeben. Auf dem Husebybakken in Oslo wurde ab 1879 das erste jährlich stattfindende Skispringen ausgetragen. 

Der erste europäische Skisprungwettbewerb fand am 2. Februar 1891 in der Steiermark statt. Beim sogenannten steirischen Sprunglauf in Mürzzuschlag wurde allerdings von einem Misthaufen gesprungen. Das damalige Zentrum des deutschen Skispringens lag im Schwarzwald, wo um 1900 die Max-Egon-Schanze, Deutschlands erste Skisprungschanze, am Feldberghof erbaut wurde. Seit den ersten Olympischen Winterspielen im Jahr 1924 ist das Skispringen der Männer eine olympische Disziplin, während erst im Jahr 2014 auch das Skispringen der Damen olympisch wurde. 

Skispringer Beleuchtet Todd Trapani 7Ksdkhz5wdo Unsplash (1)
© Unsplash / Todd Trapani

7 bekannte Skispringen-Sportstätten in Deutschland:

1. Garmisch-Partenkirchen, Bayern – Große Olympiaschanze, 

2. Oberstdorf, Bayern – ORLEN Arena Oberstdorf/Allgäu

3. Willingen, Hessen – Mühlenkopfschanze

4. Klingenthal, Sachsen – Vogtland Arena

5. Oberhof, Thüringen – Hans-Renner-Schanze

6. Oberstdorf, Bayern – Heini-Klopfer-Skiflugschanze

7. Oberwiesenthal, Thüringen – Fichtelbergschanzen

Skisprungwettbewerb

Der Ablauf eines Skisprungwettbewerbs ist gut strukturiert und folgt bestimmten Regeln. Bei größeren Wettbewerben, wie dem Weltcup, der Vierschanzentournee, den Weltmeisterschaften oder den Olympischen Spielen, gibt es oft zusätzliche Runden und spezielle Formate. Doch der grundlegende Ablauf des Skisprungwettbewerbs bleibt ähnlich. Hier ist eine Übersicht über den allgemeinen Ablauf:

ORLEN Arena Oberstdorf Allgäu Guido Kamm Hill 3540632 1920
© Pixabay / Guido Kamm

Unterschied zwischen Skispringen und Skifliegen 

Skispringen und Skifliegen sind beide Wintersportarten, die auf Skiern durchgeführt werden. Auf den ersten Blick wirken beide Sportarten wie eine, aber es gibt durchaus Unterschiede zwischen Skispringen und Skifliegen. Generell ist es so, dass das Skifliegen eine spezialisierte Form des Skispringens ist, die auf maximale Flugdistanz ausgerichtet ist. 

Sprunghöhe und -distanz: 

  • Skispringen: Die Sprünge erfolgen von einer Schanze, die in der Regel eine kleinere Konstruktionshöhe hat (z.B. Normalschanze oder Großschanze). Die Distanzen liegen typischerweise zwischen 80 und 140 Metern. 
  • Skifliegen: Hierbei handelt es sich um größere Schanzen (Flugschanzen), die für deutlich längere Sprünge ausgelegt sind. Die Distanzen können über 200 Meter betragen, wobei auch schon Rekorde von über 250 Metern erreicht wurden. 

Schanzenkonstruktion: 

  • Skispringen: Die Schanzen sind so konstruiert, dass sie für kürzere Sprünge optimiert sind. Sie haben eine steilere Anlauf- und Absprungzone. 
  • Skifliegen: Diese Schanzen sind flacher und länger, um den AthletInnen zu ermöglichen, während des Fluges mehr Zeit in der Luft zu verbringen und größere Weiten zu erreichen. 

Wettbewerbsformat: 

  • Skispringen: Wettbewerbe finden oft in mehreren Runden statt, wobei die besten SkispringerInnen in den Finalrunden antreten. 
  • Skifliegen: Auch hier gibt es Wettbewerbe mit mehreren Durchgängen, jedoch liegt der Fokus stärker auf den maximalen Distanzen. 

Technik und Training: 

  • Beide Disziplinen erfordern spezielle Techniken und Trainingsmethoden, aber das Skifliegen erfordert zusätzliches Training für das Fliegen über längere Distanzen und das Handling der aerodynamischen Aspekte. 

Weitenrekorde 

Die Weltrekorde im Skispringen und Skifliegen unterscheiden sich je nach Disziplin und Geschlecht. Hier ist eine Übersicht der Rekorde, die sowohl für Männer als auch für Frauen in den beiden Disziplinen (Skispringen und Skifliegen) gelten: 

Skisprungschanze Oberhof Mathias Elle Xx4ith8dxh0 Unsplash
© Unsplash / Mathias Elle

Punktevergabe im Weltcup Skispringen

Im Skispringen erhalten die Athleten Weltcuppunkte basierend auf ihrer Platzierung in den einzelnen Wettbewerben. Die Punkte werden gemäß einer festgelegten Skala vergeben, die auf den Platzierungen der Springer im jeweiligen Wettbewerb basiert. Die Verteilung der Punkte folgt einem standardisierten Punktesystem, das die Top-30 Springer nach jedem Wettkampf berücksichtigt. Hier ist eine grobe Übersicht: 

  • Der Sieger eines Wettbewerbs erhält 100 Weltcuppunkte. 
  • Der Zweitplatzierte bekommt 80 Punkte. 
  • Der Drittplatzierte erhält 60 Punkte. 
  • Es gibt auch Punkte für die weiteren Plätze, wobei die Punkte für den 30. Platz bei 1 Punkt liegen. 

Zusätzlich gibt es für bestimmte Wettbewerbe, wie beispielsweise für die Vierschanzentournee oder die Raw Air-Serie, spezielle Bonuspunkte, die ebenfalls zur Gesamtwertung des Weltcups zählen. Diese Wettbewerbe bestehen oft aus mehreren Sprüngen, und die Punkte aus allen Durchgängen werden zusammengezählt. 

1. Das Training

Vor dem eigentlichen Wettbewerb gibt es in der Regel Trainingssprünge, bei denen die AthletInnen die Schanze kennenlernen und ihre Technik verfeinern können. Diese Trainingseinheiten sind wichtig, um sich auf die Bedingungen und die Schanze einzustellen und um sich auf den eigentlichen Wettbewerb vorzubereiten.

2. Die Qualifikation

In der Regel gibt es bei allen Wettbewerben im Skispringen und Skifliegen eine Qualifikationsrunde, in der die AthletInnenen um einen Platz im Hauptwettbewerb kämpfen. Die besten SpringerInnen aus dieser Runde qualifizieren sich für den Hauptwettkampf.

3. Der Hauptwettkampf

Der eigentliche Wettbewerb im Skispringen und Skifliegen besteht aus mehreren Durchgängen. In der Regel gibt es zwei Sprünge pro SkispringerIn. Die Reihenfolge der SpringerInnen wird durch die Ergebnisse der Qualifikation oder durch eine Auslosung bestimmt.

4. Der Sprung

Jeder Athlet und jede Athletin springt von der Schanze. Die Leistung wird anschließend anhand der Weite des Skisprungs und der Haltung des Skispringers bzw. der Skispringerin bewertet. Die Haltungsnoten werden durch eine Jury vergeben, die die Technik und die Ausführung des Sprungs beurteilt.

5. Das Punktesystem

Die Gesamtpunktzahl der AthletInnen setzt sich aus der Weite des Sprungs (in Metern) und den Haltungsnoten während des Sprungs zusammen. Die Weite wird in Punkte umgerechnet und die Haltungsnoten werden addiert. Die Skispringerin und Skispringer mit den höchsten Punktzahlen gewinnen den Skisprung-Wettbewerb.

Absprung Gate Tory Hoffman I5cnybqdzgm Unsplash
© Unsplash / Tory Hoffman

Technik Skisprung bzw. Skiflug

Bei einem Sprung von der Skisprungschanze, gleiten die SportlerInnen auf Skiern in einer präparierten Eis- oder Schneespur den Anlauf hinunter bis zum Schanzentisch, um von dort aus abzuspringen. Zunächst setzen sich die SkispringerInnen allerdings auf den Balken im Anlaufbereich, um sich zunächst auf den bevorstehenden Sprung vorzubereiten, die Ausrüstung zu checken und dann vom Balken aus abzustoßen. In der hockenden Anlaufposition, bei der der Oberkörper auf die Oberschenkel gelegt wird, geht es die Schanze hinunter. Bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 90 km/h erreichen SkispringerInnen den Schanzentisch, von dem der Absprung erfolgt. Dabei richten sich die SkispringerInnen mit einem kräftigen Sprung auf.

Flug im „V“ wie Vogel-V

Einmal in der Luft ziehen sie die Skispitzen zum Oberkörper und breiten dies zeitgleich zu einem „V“ aus. Diese Haltung behalten SkispringerInnen so lange, bis es an der Zeit ist, mit der Landung zu beginnen. Für den letzten Teil des Sprungs positionieren die SkispringerInnen ihre Skier parallel zueinander, um dann den bekannten Telemark zu absolvieren. Für diese Art der Landung bringen die AthletInnen ihre Füße in eine Schrittposition und breiten ihre Arme aus, wie bei einem Knicks sozusagen. Wer die perfekte Landung mit Telemark hinlegt, kann mit Bestnoten bei der Haltung rechnen.

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© Unsplash / Todd Trapani

Wind- und Gateregeln beim Skispringen

Die Wind- und Gateregeln sind beim Skispringen von großer Bedeutung, um faire Wettbewerbsbedingungen für alle Athleten zu gewährleisten. Da Wind und die Länge des Sprungs das Ergebnis erheblich beeinflussen können, wurden spezielle Regeln eingeführt, um diese Faktoren zu kompensieren.

1. Windregel

Die Windregel sorgt dafür, dass die Athleten nicht von ungünstigen Windbedingungen benachteiligt oder begünstigt werden. Beim Skispringen wird der Wind sowohl in der Anlaufzone als auch im Landegebiet gemessen. Die Windgeschwindigkeit und Windrichtung werden an bestimmten Punkten des Schanzenareals gemessen, sowohl vor dem Absprung als auch in der Nähe des Landegebiets.

  • Rückenwind: Wenn der Wind aus der Richtung des Absprungs kommt (Rückenwind), kann dies den Sprung des Athleten erleichtern und ihn weiter tragen. Dies wird in der Regel durch eine „Windkorrektur“ ausgeglichen, um den Vorteil des Rückenwinds zu neutralisieren.
  • Gegenwind: Wenn der Wind gegen den Athleten weht, kann dies den Sprung erschweren, da der Wind die Geschwindigkeit beim Absprung verringert und der Athlet kürzer fliegt. In diesem Fall kann der Wettkampfkommissar die Sprünge auf Grundlage der Windbedingungen anpassen, etwa durch eine „Windkorrektur“, die den Athleten mehr Punkte gibt, wenn er gegen Windbedingungen springen muss.
  • Aufwind: Aufwind bedeutet, dass der Wind vom Auslauf in Richtung Schanzentisch weht und somit den Skispringern von unter her entgegenbläst. Anders als beim Gegenwind verringert er den Höhenverlust des Springers, da die Skispringer mit der gesamten Auflagefläche weiter getragen werden und somit länger in der Luft bleiben können.

Die Windgeschwindigkeit wird an festgelegten Stellen, z. B. in 10 Metern Höhe über dem Boden, gemessen. Die Messung erfolgt durch automatische Windmesser und/oder manuelle Messungen durch die KampfrichterInnen.

2. Gateregel

Die Gateregel ist ein System, das die Startgates (d. h. die Position, an der AthletInnen mit dem Sprung beginnen) während des Wettkampfs anpasst, um den verschiedenen Bedingungen gerecht zu werden. Die Startgate-Position beeinflusst, wie schnell ein Athlet oder eine Athletinn in den Absprung geht. 

  • Gates und ihre Bedeutung: Die Schanze ist mit verschiedenen Startgates versehen, die jeweils unterschiedliche Höhen haben. Das niedrigere Gate wird verwendet, wenn der Wind nicht günstig ist oder wenn die Wetterbedingungen es erforderlich machen, den Athleten eine bessere Geschwindigkeit zu ermöglichen, um den Sprung sicher zu meistern. 
  • Windgesteuerte Gate-Anpassung: Wenn der Wind günstig ist (z. B. ein kräftiger Rückenwind), können die Kampfrichter das Startgate weiter nach oben verlegen (also den Athleten von einem höheren Punkt abspringen lassen), um zu verhindern, dass der Athlet einen zu großen Vorteil hat. Bei ungünstigem Wind (z. B. starkem Gegenwind) wird das Gate nach unten verlegt, um dem Athleten mehr Geschwindigkeit und somit mehr Stabilität und Kontrolle zu geben. 
  • Gateregel in der Praxis: Während des Wettkampfs werden die Gates nach den aktuellen Wind- und Wetterbedingungen angepasst. Dies bedeutet, dass der Sprung eines Athleten nicht nur durch seine eigene Leistung, sondern auch durch die äußeren Bedingungen beeinflusst wird. Die Regel sorgt dafür, dass jeder Athlet unter möglichst fairen und gleichen Bedingungen antritt. 

Sowohl für die Windregel, als auch die Gateregel schauen die TrainerInnen und KampfrichterInnen oftmals auch auf ein kleines, weiß-rotes Fähnchen. Dieses kleine visuelle Hilfsmittel wird auch bei TV-Übertragungen immer mal wieder eingeblendet, um die teils herausfordernden Windbedingungen zu verdeutlichen.

Holmenkollen Sprungschanze
© Unsplash / Michael Ankes

Bewertung beim Skispringen und Skifliegen

Nicht nur die Weiten entscheiden beim Skispringen über die Gesamtpunktzahl, die SkispringerInnen bei einem Sprung erreichen können, sondern auch die Haltungsnoten. Bei der Videomessung wird die Weite eines Sprungs über Videostandbilder gemessen. Sollte das System einmal ausfallen, stehen an jeder Sprungschanze Weitenrichter bereit, um diese Aufgabe zu übernehmen. 

Der Messpunkt

Der Messpunkt beim Skispringen ist die Mitte des Fußes, bei einer Telemark-Landung die Mitte zwischen beiden Füßen. Gemessen wird die Weite anhand des K-Punktes der Sprungschanze und der tatsächlich gesprungenen Weite. Wer bei seinem Sprung genau auf dem K-Punkt landet, erhält 60 Weitenpunkte beim Skispringen und 120 Weitenpunkte beim Skifliegen. Ist die Sprungweite kürzer oder weiter, werden entsprechend Weitenpunkte abgezogen oder dazu addiert (1,8 Punkte pro Meter auf der Großschanze und 1,2 Punkte pro Meter auf der Flugschanze). Das ergibt am Ende die Gesamtpunktzahl für die Weite. 

Die Haltungsnote

Für den zweiten Teil der Wertung kommt es auf Haltung an. Für die entsprechenden Haltungsnoten vergeben in der Regel fünf Punktrichter jeweils eine Note, von denen die beste und die schlechteste gestrichen wird. Haltungsnoten werden für die Kategorien Flug (V-Form), Landung (Telemark) und Ausfahrt vergeben. Die höchste Punktzahl für die Haltung beim Skispringen bzw. Skifliegen die SkispringerInnen bekommen können, sind 60 Punkte. Diese Summe ergibt am Ende die Gesamtpunktzahl für die Haltung. 

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© Unsplash / Hert Niks

Ausrüstung für SkispringerInnen

Die Ausrüstung beim Skispringen ist speziell darauf ausgelegt, den Athleten optimale Bedingungen für hohe und weite Sprünge zu bieten. Sie muss sicherstellen, dass der Springer beim Absprung, während des Flugs und bei der Landung gut kontrolliert und stabil bleibt. Hier sind die wichtigsten Ausrüstungsbestandteile:

Skispringeranzug

  • Material: Der Anzug ist meist aus einem sehr leichten, aerodynamischen Material gefertigt (meistens ein spezieller Stoff wie Lycra oder Nylon). Er ist enganliegend und muss den Luftwiderstand minimieren, um die bestmögliche Weite zu erzielen.
  • Funktion: Der Anzug hat aerodynamische Eigenschaften, die den Springer im Flug stabilisieren und verhindern, dass er durch Luftwiderstand an Geschwindigkeit verliert. Gleichzeitig sorgt er dafür, dass der Springer nicht zu viel Auftrieb bekommt, was ihn instabil machen könnte.
  • Sicherheitsaspekte: Der Anzug muss die Bewegungsfreiheit nicht einschränken und ist darauf ausgelegt, den Körper zu schützen.

Skispringerhelm

  • Material: Der Helm besteht aus leichtem, aber stabilen Material wie Polycarbonat oder Carbon. Er schützt den Kopf des Springers bei eventuellen Stürzen oder Kollisionen mit anderen Springern oder Hindernissen.
  • Belüftung: Moderne Helme haben Belüftungsöffnungen, um den Luftstrom zu verbessern und eine Überhitzung zu vermeiden.
  • Sichtschutz: Ein visierartiger Schutz kann bei Bedarf angebracht werden, um die Augen vor Wind oder Sonne zu schützen.

Skispringerbrille

  • Einige Athleten tragen spezielle Brillen, die vor allem bei schlechten Wetterbedingungen (wie Wind oder Schnee) helfen, die Sicht zu verbessern und die Augen zu schützen.
Skispringer im Flug vom Bergisel bei der Vierschanzentournee mit Innsbruck im Hintergrund
© Brigitte Waltl-Jensen

Skispringer-Ski

  • Länge und Material: Die Skier sind sehr lang und leicht, oft aus einer Kombination von Holz, Aluminium und Fiberglas oder Karbon. Sie können eine Länge von etwa 2,5 bis 3,5 Metern haben.
  • Biegung und Struktur: Die Skier haben eine spezielle Biegung und ein strukturiertes Oberflächenmaterial, um die Kontrolle während des Flugs zu gewährleisten. Sie sind so konstruiert, dass sie eine große Oberfläche bieten, um den Auftrieb während des Flugs zu maximieren, aber auch die nötige Stabilität bei der Landung sicherzustellen.

Skispringerbindungen

  • Die Bindungen sind so konzipiert, dass sie den Fuß des Springers sicher halten, gleichzeitig aber im Falle eines Sturzes schnell und ohne Verletzungsgefahr auslösen. Sie sind flexibel und leicht, um den Springer in der Luft zu stabilisieren, aber sie erlauben eine schnelle Befreiung, wenn notwendig.

Skisprungschuhe

  • Diese speziellen Schuhe bieten festen Halt und ermöglichen dem Springer eine präzise Kontrolle über die Skier. Sie sind stabil und geben gleichzeitig Flexibilität für den Absprung. Die Skischuhe haben meist einen hohen Schaft, um die Bewegungen des Fußes zu stabilisieren und gleichzeitig eine gute Kraftübertragung auf die Skier zu gewährleisten.

Wärmebekleidung (unter dem Anzug)

  • Skispringer tragen oft Funktionswäsche oder spezielle Thermokleidung unter ihrem Anzug, um den Körper warmzuhalten, ohne das Gewicht oder die Beweglichkeit zu beeinträchtigen.

Wind- und Wettermonitoring-Ausrüstung

  • Bei Wettkämpfen ist die Überwachung der Windverhältnisse ein wichtiger Bestandteil, da der Wind die Flugdynamik stark beeinflussen kann. Deshalb gibt es spezielle Geräte und Messinstrumente, die den Wind messen, um eine faire Bewertung der Leistung der Springer zu gewährleisten.

Sicherheitsausstattung

  • Neben der Standardausrüstung sind bei manchen Wettkämpfen oder in bestimmten Risikosituationen auch zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen wie Airbags oder spezielle Schutzausrüstungen vorgesehen.

Skispringen ist eine faszinierende Kombination aus Technik, Präzision und Körperbeherrschung, und die Ausrüstung spielt dabei eine entscheidende Rolle, sowohl für die Leistung als auch für die Sicherheit der Springer. Die Materialkommission der FIS hat 2011 neue Regeln zur besseren Sicherheit der Sportler beschlossen. Diese betreffen die Länge und den Taillierungsradius der Alpinskier sowie die Bekleidung der Skispringer. Aus den Details ergibt sich als wichtigste Änderung, dass die Anzüge nunmehr wesentlich enger anliegen müssen.

Biathlon Schießstand
© Unsplash
Skispringer Sonne Von Unten Todd Trapani 2Htt94mgzjo Unsplash (1)
© Unsplash / Todd Prapani
Auf dem Weg zum Schießstand

Weitenrekorde beim Skispringen und Skifliegen

Die Weltrekorde im Skispringen und Skifliegen unterscheiden sich je nach Disziplin und Geschlecht. Hier ist eine Übersicht der Rekorde (Skispringen und Skifliegen), die sowohl für Männer als auch für Frauen in den beiden Disziplinen gelten:

Skispringen Herren:

Im Skispringen werden die Weiten je nach Sprungschanze und Bedingungen gemessen. Der Weltrekord für Herren im normalen Skispringen (auf den typischen Weltcup-Schanzentypen) wurde von Mats Zbinden im Januar 2021 aufgestellt:

  • Weltrekord (normale Schanze): 253,5 m – Mats Zbinden (Schweiz) in Planica (Slowenien) im Jahr 2021.

Skifliegen Herren:

Skifliegen ist eine Disziplin des Skispringens, bei der auf speziell dafür gebauten Großschanzen gesprungen wird, die wesentlich größere Weiten erlauben. Der aktuelle Weltrekord im Skifliegen für Männer wurde auf einer der bekanntesten Großschanzen, der Planica-Schanze in Slowenien, aufgestellt:

  • Weltrekord (Skifliegen): 253,5 m – Stefan Kraft (Österreich) im Januar 2021 (Planica, Slowenien).

Skispringen Damen:

Die Frauen springen auf normalen Skisprungschanzen. Der Rekord in dieser Disziplin ist im Vergleich zu den Männern deutlich kürzer, aber dennoch bemerkenswert.

  • Weltrekord (normale Schanze) für Damen: 225 m – Maja Vtič (Slowenien) im Jahr 2015 (Planica, Slowenien).

Besonders erfolgreiche SkispringerInnen

Es gibt viele erfolgreiche Skispringerinnen und Skispringer, die im Laufe der Jahre große Erfolge erzielt haben. Diese AthletInnen haben nicht nur durch ihre Erfolge auf der Schanze beeindruckt, sondern auch durch ihre Sportlichkeit und ihren Beitrag, die Sportart Skispringen bekannter zu machen. Das gilt im besonderen Maße auch für den Frauensport, der in den vergangenen Jahren immer weiter an Relevanz im Wintersport-Kalender gewonnen hat. Zu den bekanntesten SkispringerInnen gehören unter anderem:

5 der bekanntesten Skispringer

  • Gregor Schlierenzauer: Der Österreicher ist einer der erfolgreichsten Skispringer aller Zeiten und hat zahlreiche Weltcup-Siege, sowie Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen gewonnen.
  • Kamil Stoch: Der polnische Skispringer hat ebenfalls mehrere Weltmeistertitel und Olympische Goldmedaillen gewonnen und ist bekannt für seine konstant guten Leistungen.
  • Simon Ammann: Der Schweizer Skispringer hat bei den Olympischen Spielen 2002 und 2010 Goldmedaillen gewonnen und ist eine Legende in der Skisprungszene.
  • Janne Ahonen: Der finnische Skispringer hat über viele Jahre hinweg beeindruckende Leistungen gezeigt und ist mehrfacher Weltmeister im Skispringen.
  • Sven Hannawald: Als erster Sportler überhaupt gewann der deutsche Skispringer 2002 die Vierschanzentournee mit Siegen an allen vier Wettbewerbstagen der Tournee. Neben zahlreichen internationalen Erfolgen wurde der Sachse im Jahr 2002 als Deutschlands Sportler des Jahres geehrt.

5 der bekanntesten Skispringerinnen

  • Sara Takanashi: Die japanische Skispringerin ist eine der erfolgreichsten Athletinnen in der Geschichte des Skispringens. Sie hat zahlreiche Weltcup-Siege und Medaillen bei Weltmeisterschaften gewonnen.
  • Marita Kramer: Die österreichische Skispringerin hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht und beeindruckende Leistungen im Weltcup gezeigt, darunter mehrere Siege.
  • Kirsten Muir: Die britische Skispringerin hat sich ebenfalls in der internationalen Szene etabliert und zeigt vielversprechende Leistungen.
  • Coline Mattel: Die französische Skispringerin hat bei verschiedenen Wettbewerben, einschließlich der Weltmeisterschaften, Medaillen gewonnen und ist eine wichtige Figur im Frauen-Skispringen.
  • Nika Kriznar: Die slowenische Athletin hat in den letzten Jahren ebenfalls große Erfolge gefeiert und gehört zu den weltweit besten Skispringerinnen
Tolle Stimmung im Publikum beim Nachtskispringen in Oberstdorf, Vierschanzentournee
© Vierschanzentournee 2021

Übersicht Skisprung-Wettbewerbe Herren 

  • Olympische Spiele 
  • Nordische Skiweltmeisterschaften 
  • Skiflug-Weltmeisterschaft 
  • Weltcup 
  • Vierschanzentournee 
  • Nordic Tournament 
  • Raw Air 
  • FIS-Team-Tour 
  • Grand-Prix 
  • Continental Cup 
  • FIS Cup

Übersicht Skisprung-Wettbewerbe Damen 

  • Olympische Spiele 
  • Weltmeisterschaften 
  • FIS Ladies Grand Prix 
  • FIS Continental Cup (Ladies) 
  • Skisprung-Weltcup  

Weltcup Skispringen

Der Skisprung-Weltcup ist die wichtigste Wettkampfserie im Skispringen und wird jährlich vom Internationalen Skiverband (FIS) organisiert. Er umfasst eine Vielzahl von Wettbewerben, die in der Regel zwischen November und März stattfinden. Der Weltcup wurde erstmals in der Saison 1979/80 ausgetragen und besteht aus Einzelspringen, Teamwettbewerben sowie besonderen Turnieren wie der Vierschanzentournee. Die Athleten sammeln über die Saison hinweg Punkte, wobei der beste Springer am Ende den Gesamtweltcup gewinnt und die große Kristallkugel erhält.

Vierschanzentournee

Die Vierschanzentournee ist eines der prestigeträchtigsten Wintersport-Events. Dabei handelt sich um eine jährliche Serie von vier Skisprung-Weltcup-Wettkämpfen, die traditionell zwischen Weihnachten und Neujahr ausgetragen werden. Die vier Sprungschanzen befinden sich in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen. Die Athleten sammeln Punkte in jedem der vier Springen. Der Gesamtgewinner der Tournee wird durch die Summe der gesammelten Punkte in den vier Wettbewerben ermittelt.

Olympische Winterspiele

Skispringen gehört seit den ersten Olympischen Winterspielen 1924 zu den beliebtesten Disziplinen. Legendäre Skispringer wie Matti Nykänen, Sven Hannawald oder Gregor Schlierenzauer haben mit ihren Rekordsprüngen Geschichte geschrieben. Besonders die Nationen Norwegen, Finnland und Österreich haben im Skispringen eine lange Erfolgsgeschichte. Skispringen verbindet sportliche Höchstleistung mit Eleganz und Spannung und bleibt damit ein fester Bestandteil und Publikumsmagnet der Olympischen Winterspiele.