

Anton (Toni) Engelbert Sailer war ein österreichischer Skirennläufer, der in den 1950er Jahren zu den größten Stars im alpinen Skisport gehörte. Er wurde 1935 in Kitzbühel geboren und dominierte zu seiner Zeit bei Olympia und auch bei Weltmeisterschaften. In den 1950er Jahren war er eine feste Größe im internationalen Skisport. Nach seiner Karriere arbeitete er als Trainer, Kommentator und Unternehmer. Sein Erbe lebt bis heute im österreichischen Skisport weiter.
Toni Sailers Kindheit
Toni Sailer wurde am 17. Dezember 1935 in Kitzbühel, Österreich, geboren. Schon in seiner Kindheit zeigte sich seine Leidenschaft für den Skisport, denn seine Familie war eng mit dem Wintersport verbunden. Sein Vater war ein begeisterter Skifahrer und so kam Toni früh mit dem Skifahren in Kontakt. Er wuchs in den Bergen von Tirol auf, was ihm ideale Voraussetzungen für seine spätere Karriere bot. Bereits im Alter von fünf Jahren begann Toni Sailer, die ersten Schritte auf Skiern zu machen. Er war ein naturbegabter Skifahrer, der sich schnell in den technischen Disziplinen wie Slalom und Riesenslalom hervortat. Schon als Jugendlicher zeigte sich sein außergewöhnliches Talent, und er begann, an regionalen Skirennen teilzunehmen.
In jeder freien Minute auf Ski unterwegs
In seiner Jugend besuchte er das Gymnasium in Kitzbühel, was ihm jedoch nicht die Zeit nahm, seiner großen Leidenschaft nachzugehen. Stattdessen verbrachte er seine Freizeit intensiv mit Skifahren und trainierte oft auf den steilen Hängen der Kitzbüheler Alpen. Schon bald wurde er von den lokalen Skivereinen und Trainern wahrgenommen, und seine Karriere nahm langsam, aber sicher Fahrt auf. Mit 18 Jahren trat Toni Sailer erstmals bei den alpinen Ski-Weltmeisterschaften an und zeigte dabei bereits eine vielversprechende Leistung, die den Grundstein für seine spätere internationale Karriere legte. Sailer erlangte in der Jugend eine solide Grundlage im Skisport, die ihm half, später zu einem der erfolgreichsten Skirennläufer der Geschichte zu werden.
Wie der sportliche Aufstieg begann
Toni Sailers Karriere begann früh und war von Anfang an von großem Erfolg geprägt. Bereits als Jugendlicher zeigte er außergewöhnliche Fähigkeiten im Skisport, was ihn schnell ins Rampenlicht rückte. Sein offizieller Einstieg in den internationalen Skirennsport fand Mitte der 1950er Jahre statt. Sein erster großer Erfolg kam 1954, als er in den österreichischen Skimeisterschaften einen beeindruckenden Sieg im Riesenslalom errang. Dieser Erfolg brachte ihm die Aufmerksamkeit des österreichischen Skiverbandes und öffnete ihm die Tür zu größeren Wettbewerben. Im selben Jahr nahm er an seiner ersten Weltmeisterschaft teil und konnte bereits erste beachtliche Ergebnisse erzielen.
Toni Sailers Durchbruch
Der wahre Durchbruch kam jedoch 1956 bei den Olympischen Winterspielen in Cortina d'Ampezzo. Sailer, der erst 20 Jahre alt war, trat in drei Disziplinen an und gewann sensationell drei Goldmedaillen: in der Abfahrt, im Slalom und im Riesenslalom. Mit diesen Siegen katapultierte sich Sailer in die internationale Skirenn-Elite und wurde zu einem der bekanntesten und erfolgreichsten Athleten seiner Zeit. Nach seinem Olympiasieg setzte Sailer seine Karriere mit weiteren Erfolgen fort. 1956 wurde er zudem in den Ski Alpin Weltcup aufgenommen, wo er sich schnell als Top-Fahrer etablierte. In den folgenden Jahren dominierte er die internationalen Rennen und gewann zahlreiche Weltcup-Rennen. Besonders in den technischen Disziplinen wie Slalom und Riesenslalom zeigte er außergewöhnliche Leistungen. Sailers Erfolge bei den Weltmeisterschaften und im Weltcup machten ihn zu einem der größten Skirennläufer der Geschichte.
Karrierehighlights von Toni Sailer
Seinen größten sportlichen Erfolg feierte er bei den Olympischen Winterspielen 1956 in Cortina d’Ampezzo, wo er im Alter von 20 Jahren alle drei alpinen Skiwettbewerbe – Abfahrt, Riesenslalom und Slalom – gewann. Neben seinen Olympiasiegen errang Sailer zahlreiche weitere Titel. Bei den Weltmeisterschaften 1958 in Bad Gastein gewann er zwei Goldmedaillen im Abfahrtslauf und im Riesenslalom sowie eine Silbermedaille im Slalom. Insgesamt sicherte er sich während seiner Karriere sieben Weltmeistertitel.
Frühes Karriereende
Toni Sailer beendete seine Karriere als Skirennläufer im Jahr 1959, im Alter von nur 23 Jahren. Trotz seines jungen Alters hatte er bis dahin bereits alles gewonnen, was es zu gewinnen gab:
- 3x Olympiagold (1956 in Cortina d’Ampezzo: Abfahrt, Slalom, Riesenslalom)
- 7x Weltmeister (inkl. Olympiaresultate, da diese damals auch als WM galten)
- Zahlreiche weitere Siege bei internationalen Rennen
Nach seinem Rücktritt widmete er sich erfolgreich der Schauspielerei und Musik, später übernahm er auch Funktionen im österreichischen Skiverband (u.a. Cheftrainer und technischer Direktor).
Wichtiges für die Skisaison
Wann öffnen die Skigebiete diesen Winter und wann startet die Skisaison im Lieblingsskigebiet? Fragen über Fragen, die sich SkifahrerInnen jedes Jahr aufs Neue stellen. Die Antworten findest du in den folgenden Blogartikeln, damit du dich so richtig auf die kommende Wintersaison und deinen Skiurlaub freuen kannst.

Toni Sailers Leben nach dem Sport
Nach dem Ende seiner sportlichen Karriere im Jahr 1959 startete Toni Sailer ein vielseitiges und öffentliches Leben abseits des Skirennsports.
Schauspielkarriere
Sailer wurde in den späten 1950er- und 1960er-Jahren zu einem beliebten Filmstar im deutschsprachigen Raum. Er spielte meist in Heimatfilmen und musikalischen Komödien. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören:
- Der schwarze Blitz (1958) – angelehnt an seinen Spitznamen
- 12 Mädchen und ein Mann (1959)
- Liebesgrüße aus Tirol (1964)
Musikalische Laufbahn
Parallel zur Schauspielerei war er auch als Sänger aktiv. Er veröffentlichte mehrere Schlagerplatten, unter anderem mit Liedern wie:
- „Wenn du mich liebst“
- „Ich hab’ dich so lieb“
Engagement im Skisport
Trotz seines Karriereendes blieb er dem Skisport verbunden:
- 1972–1976: Technischer Direktor und Cheftrainer des Österreichischen Skiverbands (ÖSV)
- 1976–1996: OK-Chef des Hahnenkammrennens in Kitzbühel
- Zudem setzte er sich stark für die Förderung des alpinen Skisports ein
Ehrungen und Auszeichnungen
Toni Sailer trug den Beinamen „Der schwarze Blitz aus Kitz“ – wegen seines schwarzen Skianzugs und seiner Schnelligkeit. Er wurde vielfach geehrt, u.a. mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich. Er blieb bis zu seinem Tod eine Ikone des österreichischen Sports. Ihm zu Ehren schuf der Unternehmer Hans Taubenberger sogar eine Marke für Skibekleidung.
Zurückhaltender Frauenschwarm
Toni Sailers Privatleben war – trotz seiner Popularität – über weite Strecken eher zurückhaltend und wurde von ihm selbst meist diskret behandelt. Er war bekannt als bescheiden, höflich, diszipliniert, trotz seiner Erfolge. In Interviews zeigte er sich selten selbstgefällig, sondern wirkte eher ruhig und reflektiert. Dennoch gibt es einige bekannte Aspekte aus seiner Zeit während und nach der sportlichen Karriere. Toni Sailer galt in den 1950er- und 60er-Jahren als Schwarm vieler Frauen – charmant, erfolgreich, gut aussehend. Er war naturverbunden und liebte die Tiroler Berge. Neben Sport hatte er auch Interesse an Technik.
Ehe und Tod von Toni Sailer
1976 heiratete Toni Sailer Gaby Rüther, eine deutsche Unternehmerin. Die Ehe hielt bis zu seinem Tod. Das Paar hatte einen gemeinsamen Sohn Florian, der allerdings im Kindesalter verstarb – ein schwerer persönlicher Schicksalsschlag. Es gab Gerüchte über Alkoholprobleme in späteren Jahren – dies wurde jedoch nie offiziell bestätigt und bleibt Spekulation. Nach seiner erfolgreichen Karriere engagierte er sich auch sozial, etwa bei Skiclub-Veranstaltungen und Nachwuchsprogrammen. In seinen letzten Lebensjahren zog er sich etwas aus der Öffentlichkeit zurück. Er litt an Kehlkopfkrebs, an dem er schließlich am 24. August 2009 im Alter von 73 Jahren verstarb.
Vergewaltigungsvorwürfe während und nach seiner Karriere
So erfolgreich Toni Sailer sportlich war, gibt es auch eine Schattenseite zu seiner Person. Er wurde zweimal mit Vergewaltigungsvorwürfen konfrontiert, einmal erst nach seinem Tod, die sich auf verschiedene Vorfälle beziehen:
- Vorfall in Zakopane, Polen (1974): Im März 1974 wurde Sailer während eines Weltcup-Slalomrennens in Zakopane von der Polizei wegen des Verdachts der Vergewaltigung festgenommen. Ihm und zwei weiteren Männern wurde vorgeworfen, eine polnische Prostituierte unter Alkoholeinfluss vergewaltigt und verletzt zu haben. Nach Interventionen des österreichischen Außenministeriums und der Botschaft wurde Sailer gegen eine Kaution von 5.000 US-Dollar freigelassen und konnte Polen verlassen. Die polnischen Behörden stuften den Vorfall später von Vergewaltigung auf Körperverletzung herab, was zur Einstellung des Verfahrens führte. Sailer bestritt die Vorwürfe zeitlebens und vermutete eine politische Intrige des kommunistischen Regimes, was damals nicht unüblich war.
- Anschuldigung in Innsbruck, Österreich (1975): Im Jahr 2018 erhob eine Frau den Vorwurf, Sailer habe sie im Januar 1975, als sie 14 Jahre alt war, in einem Hotel in Innsbruck vergewaltigt. Sie gab an, Sailer habe sie in ein Zimmer eingesperrt, sei essen gegangen und habe sie anschließend vergewaltigt. Später sei der damalige Trainer Charly Kahr hinzugekommen, habe ihre Adresse notiert und sie aufgefordert, sich anzuziehen. Auch gegen Kahr wurden mehrfach Vorwürfe der sexuellen Nötigung und Vergewaltigung erhoben.
Diese Vorfälle wurden Jahrzehnte später im Zuge der #MeToo-Bewegung thematisiert, was zu Diskussionen über mögliche Vertuschungen und den Umgang mit solchen Anschuldigungen im österreichischen Skisport führte.
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