Es ist kein Vergnügen, ängstlich oben an der Piste zu stehen und sich nicht zu trauen, runterzufahren. Viele WintersportlerInnen, die zum ersten Mal oder nach langer Zeit wieder auf den Brettern stehen, kennen das. Die Furcht nimmt einem die Freude am Sport und kann zu unsicheren Situationen auf der Piste führen. Es gibt kein Patentrezept gegen die Angst beim Skifahren, aber mit ein paar einfachen Tipps kann man das Selbstvertrauen stärken, damit das Skifahren (wieder) Spaß macht.
1. Realistische Selbsteinschätzung
Sei ehrlich zu dir selbst bei der Beurteilung, wie gut du Ski fahren oder snowboarden kannst. Damit schaffst du eine ehrliche Basis. Wenn du Probleme mit der Selbsteinschätzung hast, frage Personen, die besser fahren (z.B. Ski- oder SnowboardlehrerInnen) um Hilfe. So kannst du herausfinden, ob du lieber noch ein paar Schwünge auf der Übungswiese machen willst oder schon bereit für die blaue Piste bist. Dasselbe gilt natürlich für die nachfolgenden Schritte: blau auf rot und rot auf schwarz.
2. Passe deine Geschwindigkeit an
Schnell fahren kann jeder. Der schlaue Skifahrer fährt mit auf die Sicht und die eigene Skitechnik angepasster Geschwindigkeit. Langsamer unterwegs zu sein heißt, dass du besser reagieren kannst und ganz nebenbei mehr Zeit hast, um die schöne Berglandschaft um dich herum zu genießen. Zusammen sorgt das für ein Gefühl der Kontrolle und in weiterer Folge mehr Selbstbewusstsein und Vergnügen bei deinen Pistenabenteuern.
3. Beuge dich nicht dem Druck der Gruppe
Es kostet mehr Mut und Kraft nein zu sagen, als einfach hinterherzufahren. Sei mutig und vor allem ehrlich zu dir selbst und zur Gruppe, wenn du eine Abfahrt nicht fahren willst. Mittlerweile gibt es in allen Skigebieten viele Umgehungsstrecken für steile Pisten, die eventuell besser zu deinem Können passen. Gruppenzwang kann den Spaß am Skifahren schon nach einer Abfahrt verderben. Kenne deine Grenzen und überschreite sie nicht.
4. Nimm (wieder) Skiunterricht
Der wahrscheinlich wichtigste Tipp! Ski- oder SnowboardlehrerInnen können dir die Angst beim Skifahren nehmen, indem sie dich langsam und verantwortungsvoll an die richtige Skitechnik heranführen. Außerdem kennen diese solche Ängste und gehen auf professionelle Art auf die SchülerInnen ein und bestärken dich in den Dingen, die du schon richtig machst. Damit wirst du gleichzeitig selbstbewusster auf den Skiern oder am Snowboard, was die Angst beim Skifahren verringern kann.
5. Plane Ruhephasen ein
Nimm dir Zeit, um dich zwischendurch zu erholen. Angst, aber auch Müdigkeit, führen dazu, dass man nicht mehr klar denken kann und eher zu unverantwortlichen Risiken neigt. Wenn du auf der Piste von der Angst überwältigt wirst, lege eine kurze Pause ein und atme ein paar Mal tief durch. Das wirkt oft Wunder und du wirst sehen, dass du danach die schwierige Piste viel bewusster abfährst. Wenn du merkst, dass dich die Kraft verlässt, beende den Skitag lieber ganz. Morgen ist auch noch ein Tag!
6. Schätze die Gegebenheiten/das Wetter richtig ein
Mach es dir leichter und fahre bei guter Sicht. Die Angst beim Skifahren kann oft auch von der Unwissenheit der Geländebeschaffenheiten herrühren. Was nicht heißen soll, dass du dich nur an Schönwettertagen auf den Berg begeben kannst. Bei sonnigem Wetter hast du zwar die beste Sicht und die Kontraste sind am schärfsten, aber auch bei Bewölkung lässt es sich gut Skifahren. Halte dich einfach nicht zu hoch im Skigebiet auf, denn auf tiefer gelegenen Pisten oder in Waldstücken (wo man die Bäume als Referenzpunkte nutzt) ist die Sicht meist ein Stück besser als auf höher gelegenen Pisten.