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Betrunkene Skifahrer: Wenn der Alkohol den Skiurlaub vermiest

51864 - Betrunkene Skifahrer: Wenn der Alkohol den Skiurlaub vermiest

Noch mal gut gegangen! Doch leider ist das mit betrunkenen Wintersportlern auf der Skipiste nicht immer so. Alkoholisierte Skifahrer und Snowboarder im Skiurlaub sind ein immer häufiger zu beobachtendes Problem. Denn mit zu viel Alkohol im Blut werden Skiurlauber zu einer ernstzunehmenden Gefahr auf der Piste. Vor allem dann, wenn es darum geht, sich richtig zu betrinken, sollte man das wirklich schon beim ersten Einkehrschwung am Berg erledigen oder vielleicht doch lieber sicher unten im Tal? Der Rücktritt eines technischen Geschäftsführers einer Bergbahn in Österreich jedenfalls entfacht die Debatte über zu viel Alkohol auf der Skipiste und über eine mögliche Promillegrenze beim Skifahren neu. Wir von Snowplaza finden dies eine interessante Diskussion. Doch wie steht es mit dir? Trinkst du Alkohol beim Skifahren?

Ein Bierchen gehört doch zum Skifahren dazu, oder?

„Ein Bier gehört einfach dazu". Klingt nach einem weit verbreiteten und gern gesagten Satz, vor allem im Skiurlaub. Für viele Wintersportler gehört ein Bier auf der Sonnenterrasse beim Mittagessen oder ein alkoholisches Heißgetränk zum Aufwärmen einfach dazu. Und das ist auch oftmals kein Problem. Doch ähnlich wie beim Autofahren, beeinträchtigt bereits mehr als 1 Bier/ 1 Glas Wein das Fahrverhalten und die Sicherheit auf der Skipiste. Geht es dann auch noch um Après-Ski mit Party, Shots und jeder Menge Alkohol, werden die Bretter zu einer Gefahr, nicht nur für diejenigen, die drauf stehen.

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Ein frisch gezapftes Bier vom Fass im Skiurlaub mit Aussicht - herrlich, oder?

Darf man eigentlich betrunken Skifahren?

Na, wer hätte es gewusst? Nein, natürlich nicht! Öffentliche Trunkenheit ist, auch im Skiurlaub in Österreich oder der Schweiz, in allen Alpenländern verboten. Und trotzdem kennen viele Wintersportler folgendes Szenario leider nur zu gut: Gerade noch gemütlich die Skipisten hinunter gewedelt und den frischen Schnee samt Sonne genossen und plötzlich schießt ein scheinbar unkontrollierter Raser gefährlich nahe an einem vorbei. Und leider eben nicht nur vorbei und verursacht damit einen Skiunfall. Und einige betrunkene Skiurlauber gehen sogar noch einen Schritt weiter und probieren des Nachts im Dunkeln auf und neben den Skipisten noch Ski zu fahren. Die Landespolizeidirektion Salzburg erklärte gegenüber der Kronen-Zeitung, dass "von 400 bis 500 Skiunfällen pro Jahr im Land etwa zwei Prozent unter Alkoholeinfluss stattfinden". Jedes Jahr müsse die Bergrettung alkoholisierte Wintersportler während der Pistensperre zu Hilfe eilen, wenngleich im Salzburgerland die Zahl in dieser Saison rückläufig sei.

Seilbahnchef kündigt wegen betrunkenen Skifahrern

Leider scheinen die Pistenraudis zu vergessen, welche Folgen ihr unüberlegtes Handeln auf der Skipiste mit Alkohol eigentlich haben kann. Wie der ORF und Die Presse jetzt berichteten, ziehen Verantwortliche erste Konsequenzen. Der technischer Leiter der Bergbahnen im Skigebiet Großarl kündigte Ende Januar seinen Job. Er begründet den Schritt mit einer zunehmend schlechteren Sicherheitslage, vor allem nach Pistenschluss. Seiner Meinung nach würden die Apres-Ski-Partys zunehmend außer Kontrolle geraten. Und tatsächlich zeigt ein Vorfall, welche Gefahren von betrunkenen Wintersportlern ausgehen. Ein im Schnee liegender Betrunkener Skifahrer wurde fast von einer Pistenraupe überfahren. Auch der ehrenamtliche Bergrettungsarzt und behördliche Sprengelarzt in Großarl tritt von seinen Pflichten als solcher zurück. Er begründet den Schritt damit, dass die Pistensperre bisher von offizieller Seite nicht umgesetzt worden wäre.

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Am Ende eines Skitags unten im Tal angekommen - Zeit für ein Bier © Pixabay

Debatte über Promillegrenzen beim Skifahren

In jedem Fall zeigen diese Nachrichten, welche Gefahren von zu viel Alkohol im Skiurlaub ausgehen. Gleichzeitig beginnt die Debatte nach möglichen Regulierungen. In einigen Skigebieten herrschen bereits strikte Regeln wie lange in Bars an der Skipiste getrunken und gefeiert werden darf. Dabei beginnt die Sperrstunde, also der Zeitpunkt an dem die Bewirtung eingestellt wird, zeitgleich mit der Pistensperre. Davon ausgenommen sind natürlich besondere Events wie zum Beispiel beim Nachrodeln oder Flutlicht-Skifahren. Auch eine Promillegrenze für Skifahrer wird diskutiert. Wie diese dann aber in die Praxis kontrolliert werden soll, bleibt bisher ungeklärt.

Das sind die Gefahren

Viele Skifahrer und Snowboarder unterschätzen immer noch den Einfluss von Alkohol auf ihre Fähigkeiten, heil und sicher den Berg runter zu kommen. Zunächst einmal wird man als Wintersportler leichtsinniger. Man überschätzt sein fahrerisches Können und schätzt die eigene Geschwindigkeit falsch ein. Auch der Abstand zu anderen Skifahrern und der Pistenzustand werden nicht mehr korrekt Bemessen. Dazu kommt natürlich noch der Einfluss des Alkohols auf den Gleichgewichtssinn bis hin zum vollständigen Kontrollverlust. Stürze sind die Folge und gefährliche Verletzungen anderer. Unter Umständen verlieren Skiurlauber die Deckung ihrer Versicherungen, wenn sie nach dem Konsum von Alkohol auf der Skipiste einen Unfall verursachen.

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Après Ski in der Cin Cin Bar in Gerlos

Fazit: Sei weise und trink in Maßen

Was für viele Dinge im Leben Gültigkeit besitzt, gilt auch beim Skifahren mit Alkohol. Es kommt auf das (sprichwörtliche) Maß an. Jeder sollte auf und neben der Skipiste die eigenen Grenzen kennen und weise Entscheidungen treffen. Auch, nein, vor allem beim Skifahren. Die schönste Zeit im Jahr im Schnee auf den Brettern sollte durch zu viel Alkohol keinen Schaden nehmen. Und wenn es wirklich mal eine ausgelassene Nacht mit zu viel Alkohol sein soll, dann ist das natürlich möglich. Dann kommt es aber auf den Ort an - am besten beim Après-Ski im Tal nach Pistenschluss.

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Über Karl

Glück auf und Hallo! Die Liebe zum Schnee wurde mir in die Wiege gelegt. In der Schule hatte ich Wintersport als Unterrichtsfach, der Grundstein für mein Lebenshobby Snowboarden. Im Skiverbund SkiBig3 in den Rocky Mountains in Kanada fühle ich mich am wohlsten.