Hoch über Meran liegt Schenna – verschneit, ruhig, überraschend vielseitig. Während unten das Leben weiterzieht, warten oben stille Wege, dampfende Quellen und mehr als nur Pisten. Kein Massentourismus, kein Lärm – nur Winter, wie er sein sollte. Was passiert, wenn man einfach stehen bleibt und schaut?
Frischer Schnee dämpft jedes Geräusch. Der Atem steigt sichtbar in die klare Luft, während der Blick über weiße Hänge und stille Wälder schweift. Schneeschuhwandern und Winterwandern rund um Schenna bedeutet, Natur in ihrer ruhigsten Form zu erleben. Die Wege sind gut ausgeschildert, viele davon auch im Winter sicher begehbar. Der Taser Höhenweg oberhalb von Schenna ist besonders beliebt: sanfte Anstiege, weite Ausblicke ins Tal und gemütliche Einkehrmöglichkeiten machen ihn zur idealen Route für entspannte Touren. Anspruchsvoller wird es im Hirzergebiet, wo sich weitläufige Almen und unberührte Schneeflächen für ausgedehnte Schneeschuhwanderungen anbieten. Dort oben fühlt man sich schnell ganz allein – im besten Sinne. Auch wer keine Bergerfahrung mitbringt, findet passende Strecken. Leichte Routen starten direkt am Ortsrand oder nahe der Seilbahnen. Geführte Touren werden regelmäßig angeboten und geben zusätzliche Sicherheit. Viele Gäste kombinieren Bewegung in der Natur mit Komfort und buchen ein Hotel in Schenna, das geführte Wanderungen oder Schneeschuhverleih gleich mit anbietet.
Warmes Wasser trifft auf Winterluft – die Thermen von Meran bieten genau das, was viele nach einem aktiven Tag draußen suchen. 25 Becken verteilen sich auf Innen- und Außenbereiche, gefüllt mit mineralhaltigem Thermalwasser aus dem Vigiljoch. Die Architektur ist modern, klar und offen, mit viel Glas und Sicht auf die umliegenden Berge. Besonders eindrucksvoll sind die beheizten Außenpools. Während der Schnee leise fällt, liegt man im dampfenden Wasser und blickt auf die weiße Berglandschaft. Auch die Saunawelt bietet Vielfalt: finnische Sauna, Dampfbad, Bio-Sauna, Infrarot – jede mit eigenem Stil und Wirkung. Zwischen den Saunagängen laden Ruheräume mit Blick in den Park oder ins Gebirge zum Abschalten ein. Die Anlage liegt mitten in Meran und ist gut erreichbar. Wer tagsüber wandert, rodeln geht oder auf Schneeschuhen unterwegs ist, findet hier einen angenehmen Ausgleich. Auch an Wintertagen ist die Therme nie zu überlaufen, vor allem unter der Woche. Nicht nur der Körper, auch der Kopf kommt hier zur Ruhe. Keine Musik, keine Hektik – nur warmes Wasser, klare Linien und viel Raum zum Atmen.
Schneller als gedacht und mit jeder Kurve mehr Spaß: Die Rodelbahn am Meran 2000 ist im Winter ein Muss für alle, die Schnee lieben, aber nicht auf Skiern stehen möchten. Der Startpunkt ist die Bergstation der Seilbahn, von dort geht es drei Kilometer in Schwüngen ins Tal. Die Strecke ist breit, gut gesichert und bietet genau die richtige Mischung aus Geschwindigkeit und Kontrolle. Rodel können direkt an der Bergstation ausgeliehen werden. So muss niemand eigenes Material mitbringen, und der Einstieg gelingt auch spontan. Die Bahn ist sowohl für Familien mit Kindern als auch für Erwachsene geeignet. Bremsen, lenken, lachen – mehr braucht es nicht. Dank der Höhenlage liegt oft den ganzen Winter über ausreichend Schnee. Die Bahn wird regelmäßig präpariert und bei Bedarf gesperrt, wenn die Bedingungen nicht sicher sind. Wer möchte, kann die Strecke mehrmals fahren – die Seilbahn bringt alle schnell wieder nach oben.
Dampf steigt aus der Schüssel, der Duft von Speck und frischem Brot liegt in der Luft. In den Almhütten rund um Schenna spielt der Winter auf eigene Art – mit knisterndem Kaminfeuer, warmem Holz und traditionellen Gerichten, die nach Bewegung im Schnee besonders gut schmecken. Serviert werden Klassiker der Südtiroler Küche: Speckknödel in Brühe, Schlutzkrapfen mit Butter und Salbei, Apfelstrudel frisch aus dem Ofen. Hausgemacht, ehrlich und oft mit Produkten aus der Region zubereitet. Dazu ein Glas Holundersaft oder ein warmer Zirbenschnaps – schon ist der Tag perfekt. Viele Hütten sind auch in der kalten Jahreszeit geöffnet. Erreichbar zu Fuß auf gut begehbaren Winterwanderwegen oder mit der Seilbahn in Kombination mit kurzen Spaziergängen. Wer gerne länger bleibt, findet oft eine sonnige Terrasse oder eine gemütliche Stube mit Ausblick. Nach dem Essen wird nicht gleich aufgestanden. Man lehnt sich zurück, hört das Knistern des Feuers, sieht den Dampf aus den Teetassen steigen. Draußen liegt der Schnee, drinnen herrscht Ruhe. Kein Lärm, kein Zeitdruck – nur gutes Essen, Wärme und das Gefühl, genau am richtigen Ort zu sein. So schmeckt der Winter in Südtirol.
Die Luft ist klar, die Sicht reicht bis zum Horizont – und plötzlich trägt der Wind über verschneite Täler und weiße Gipfel hinweg. Winterliches Tandem-Paragliding bietet ein außergewöhnliches Erlebnis für alle, die den Bergen nah sein wollen, ohne festen Boden unter den Füßen. Gestartet wird von verschiedenen Punkten rund um Schenna, je nach Wetterlage und Windrichtung. Begleitet von einem erfahrenen Piloten hebt man sanft ab und schwebt lautlos über die verschneite Landschaft. Das Gefühl ist schwer zu beschreiben: frei, ruhig, eindrucksvoll. Keine Hektik, kein Krach – nur Luft, Weite und ein immer wieder neuer Blick auf die Berge. Unter einem ziehen Almwiesen, Wälder und Dörfer vorbei. In der Ferne zeichnen sich die scharfen Silhouetten der Dolomiten ab. Der Kontrast zwischen weißem Schnee und dunklen Felsen ist besonders im Winter ein optisches Erlebnis. Je nach Thermik, dauert der Flug 20 bis 30 Minuten, manchmal auch länger. AnfängerInnen brauchen keine Vorkenntnisse – nur gutes Schuhwerk, warme Kleidung und etwas Mut. Die Ausrüstung wird gestellt, die Sicherheit steht an erster Stelle. Wer es wagt, wird mit stillen Momenten in luftiger Höhe belohnt. Und mit einem Blick auf Südtirol, der im Gedächtnis bleibt.
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