Preisdynamik ist für Wintersportbegeisterte längst kein Fremdwort mehr. Viele Skigebiete setzen inzwischen auf flexible und dynamische Skipasspreise: Wer früh bucht oder außerhalb der Hauptsaison reist, zahlt weniger. Ein ähnliches Modell möchte Italien nun auch auf den Autobahnen einführen. Ab 2027 sollen die Mautkosten abhängig sein von Stoßzeiten, Verkehrsaufkommen und der Umweltklasse deines Autos. Für WintersportlerInnen, die nach Italien fahren, könnte das eine spürbare Veränderung bedeuten.
Reform eines teuren Systems
Die italienische Verkehrsbehörde ART möchte ein Ende der jährlichen, oft willkürlichen Mauterhöhungen einleiten. Künftig sollen Anpassungen nur noch erlaubt sein, wenn ihnen konkrete Verbesserungen bei Infrastruktur oder Service gegenüberstehen. Bislang wurden die Preise regelmäßig angehoben, ohne dass ein klarer Zusammenhang mit Investitionen bestand. Das hat unter anderem dazu beigetragen, dass Italien als eines der teuersten Mautländer Europas gilt.
Geld zurück bei Staus durch Baustellen
Ein weiteres spannendes Vorhaben: AutofahrerInnen, die wegen Bauarbeiten im Stau stehen, sollen Anspruch auf Entschädigung haben. Wie hoch diese Zahlungen ausfallen und wie das Verfahren organisiert wird, wird derzeit noch geprüft. Verbraucherverbände begrüßen den Plan und betonen, dass es längst überfällig sei, NutzerInnen der Autobahnen mehr Rechte zuzugestehen und Mautgelder tatsächlich für Pflege und Erhalt des Autobahnnetzes einzusetzen.
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Günstiger außerhalb der Stoßzeiten
Das zentrale, revolutionäre Element der Mautänderungen ist jedoch die geplante dynamische Preisgestaltung. Dabei soll sich die Höhe der Maut nach folgenden Faktoren richten:
- Uhrzeit (Stoßzeiten = teurer, Randzeiten = günstiger)
- Aktuelles Verkehrsaufkommen
- Umweltklasse des Fahrzeugs (saubere Autos erhalten Nachlässe)
Ziel soll es sein, Staus zu reduzieren und umweltfreundliches Verhalten zu fördern. Wer beispielsweise frühmorgens oder spätabends fährt, könnte deutlich sparen.
Achtung: Änderungen noch nicht beschlossen
Wichtig ist zu beachten, dass es sich bisher nur um einen Vorschlag handelt. Regierung, Parlament und Ministerrat müssen den vorgeschlagenen Änderungen noch zustimmen. Selbst wenn die Reform angenommen wird, werden die ersten Effekte frühestens 2027 oder 2028 spürbar sein. Für SkiurlauberInnen und Wintersportbegeisterte könnte dies dennoch erhebliche Erleichterungen für die Skiurlaubsplanung mit sich bringen. Denn gerade auf der Brennerautobahn Richtung Südtirol oder den Dolomiten summieren sich die Kosten oft erheblich.
Was bedeutet das für deinen Skiurlaub?
- Über den Brenner: Die meisten WintersportlerInnen nutzen für die Anreise nach Südtirol oder in die Dolomiten die Brennerautobahn. Dort dürften die dynamischen Preise zuerst umgesetzt werden.
- Reisezeit wählen: Fährst du künftig abends oder außerhalb der Stoßzeiten, kannst du sparen. Gut zu wissen für die Skiurlaubsplanung.
- Umweltfreundliche Fahrzeuge: Wer elektrisch oder mit emissionsarmen Autos anreist, profitiert demnach besonders von Preisnachlässen.
- Entschädigung bei Verzögerungen: Stehst du wegen Baustellen im Stau, kannst du möglicherweise einen Teil der Maut zurückfordern.
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