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Rettungsaktion am Großglockner kostet über 20.000 Euro

Einsatz eines Rettungshubschraubers im Skigebiet

Von Freitag auf Samstag fand am Großglockner ein langwieriger, aufwendiger Rettungseinsatz statt. Die Bergrettung musste aus Kals (Bezirk Lienz) ausrücken, um drei tschechische Skitourengeher zu retten. Aufgrund des schlechten Wetters mit Schneefall und starken Windböen kam das Trio auf 3.500 Metern nicht mehr weiter. Die Kosten der Rettungsaktion belaufen sich auf mehr als 20.000 Euro.

Leichtsinnige Planung der Großglockner-Besteigung

Die Bergsteiger waren erfahren und gut ausgerüstet, hatten aber die Situation falsch eingeschätzt. Trotz des schlechten Wetters und direkt nach einer achtstündigen Autofahrt begann das Trio am Freitag die Besteigung des Großglockners von Kals aus. Sie stiegen frühmorgens vom Lucknerhaus in Richtung Ködnitzkees auf. Unterwegs wurden die Wetterbedingungen immer schlechter. Es begann zu schneien und die Windböen wurden immer stärker. Gegen 22.40 Uhr setzten die Männer einen Notruf ab, da ein Abstieg nicht mehr möglich war. 

Rettungsaktion am Großglockner

Die Rettungsaktion in der Nacht von Freitag auf Samstag dauerte etwa 15 Stunden. Eine Bergung mit dem Hubschrauber war aufgrund der widrigen Wetterverhältnisse nicht möglich. So stiegen 12 Mitglieder der Bergrettung Kals gemeinsam mit einem Bergführer der Polizei gegen 00.30 Uhr mit Tourenskiern auf den Berg. Es gelang ihnen, unter widrigsten Bedingungen bis auf 3.500 Meter aufzusteigen und den Männern zu helfen. Die Tschechen blieben unverletzt, zeigten aber Anzeichen von Unterkühlung.

Hoher Preis für Rettung: 20.000 Euro

Der rund 15-stündige Einsatz war äußerst komplex. Insgesamt waren 20 Bergretter und drei Polizeibeamte der Alpinpolizei im Einsatz. Nach Angaben des ehemaligen Leiters der Bergrettung Kals werden laut der Tageszeitung Der Standard und dem ORF rund 20.000 Euro für den Einsatz fällig. Laut der Tiroler Bergrettung wird die Rettungsaktion voll verrechnet, bei Großeinsätzen wie diesem mit mehr als 10 Bergrettern, fällt eine Stundenpauschale von rund 1.000 Euro an, was 15.000 Euro ergibt. Hinzu kommen noch die Kosten für die Alpinpolizei, zusammengerechnet nochmal um die 5.500 Euro. 

Versicherungsschutz ist ein Fall für den Richter

Bezüglich der Rechnung der Bergrettung haben die drei Tschechen wahrscheinlich Glück, denn als Mitglieder des Alpenvereins übernimmt die Versicherung die Kosten für die Rettungsaktion. Über die Übernahme der Polizeikosten wird ein Gericht entscheiden müssen. Die Einsatzverrechnung ist hier an einige Bedingungen geknüpft, in diesem konkreten Fall könnte eine grobe Fahrlässigkeit der Geretteten vorliegen, was bedeute, dass die Kosten nicht übernommen würden.

3235 - Winter - Bettina

Über Bettina

Grias eich, Ich bin Bettina und lebe in Tirol. Meine große Leidenschaft seit über 20 Jahren ist das Snowboarden. Im Winter surfe ich daher am liebsten auf diesem Brett, das meine Welt bedeutet, durch den Schnee.