Rollski, auch Rollerski oder Skiroller genannt, ist eine Sportart, bei der du dich auf Skiern mit Rädern auf einer befestigten Straße fortbewegst. So benötigst du zum Langlaufen im Sommer keinen Schnee, sondern kannst es einfach auf dem Asphalt tun. Anders, als der Name vermuten lässt, ähnelt Rollskifahren eher dem Skilanglauf als dem alpinen Skifahren. Rollerskifahren gilt als ideales Training, um sich auf den Winterurlaub vorzubereiten und die eigene Technik auch im Sommer zu verbessern. In diesem Artikel erfährst du alles über das Skifahren auf Rollern, die verschiedenen Techniken, die benötigten Materialien und du bekommst Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen. Natürlich erzähle ich dir von meinen eigenen Erfahrungen, als ich zum „ersten Mal auf Rollerskiern“ unterwegs war.
Das Rollskifahren entstand einst als eine alternative Trainingsform zum Skilanglauf. Rollerski sind – je nach Technik – etwa 50 bis 60 cm lang und haben Räder an der Vorder- und Rückseite des Skis. Auf den Rollski wird eine Langlaufbindung montiert, bei der nur die Spitze fixiert ist und sich die Ferse nach oben bewegen kann. Durch den Einsatz von Stöcken und den Bewegungen der Beine und des restlichen Körpers können sich die RollskifahrerInnen auf flachen Straßen leicht fortbewegen. Auch leichte Steigungen können überwunden werden. Rollerskifahren ist ein Sport, bei dem du viele verschiedene Muskelgruppen im ganzen Körper trainierst und der dein Gleichgewicht und deine Ausdauer verbessert. Kurzum, Skifahren auf Rollski gilt als die perfekte Vorbereitung auf den Winterurlaub und macht außerdem noch großen Spaß.
Wenn du mit dem Rollerskifahren anfangen willst, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder du bringst es dir selbst bei oder du machst einen Kurs. Letzteres ist natürlich die bessere Option, da dir die richtige Technik beigebracht wird und du die Ausrüstung erst einmal ausleihen kannst, um herauszufinden, ob dir der Wintersport im Sommer auch gefällt. Wenn du bereits mit dem Skilanglauf im Schnee vertraut bist, kannst du dir auch deine eigenen Rollski kaufen und loslegen. Schließlich ist die Fahrtechnik identisch mit der im Schnee. Suche dir zunächst ein ruhiges Plätzchen, wo du ein Gefühl für die Skier bekommst. Wichtig: Entscheide zuerst, welche Technik du wählen willst, und passe dann die Skier entsprechend an.
Die klassische Technik beim Skirollerfahren ähnelt der klassischen Technik beim Skilanglauf in der Loipe. Du beginnst mit einer Vorwärtsbewegung, stößt dich mit einem Bein ab und setzt einen Stock ein, damit du ins Rollen kommst: der sogenannte Diagonalschritt. Um richtig losfahren zu können, befindet sich am Hinterrad des klassischen Rollerskis eine Feststellvorrichtung. Außerdem sind die Räder des klassischen Rollerskis recht breit, wodurch der Ski relativ stabil ist. Sobald du das Timing deines Absprungs beherrschst, gewinnst du an Geschwindigkeit und kannst problemlos längere Strecken zurücklegen. Außerdem hilft dir der richtige Moment des Abstoßens auf Langlaufskiern im Schnee.
Zusätzlich zum Diagonalschritt kannst du bei dieser klassischen Technik auch die sogenannte Doppelstocktechnik einsetzen. Deine Skier stehen nebeneinander und mit beiden Stöcken stößt du dich gleichzeitig ab, sodass du dich vorwärts bewegst. Die Doppelstocktechnik ist ein gutes Training für deine Arme und trainiert deine Rumpfmuskulatur. Abschließend gibt es bei der klassischen Technik eine Kombination der beiden ersten Bewegungen: Du setzt zwei Stöcke gleichzeitig ein, setzt aber gleichzeitig auch einen Schritt.
Die Skating-Technik beim Rollskifahren ähnelt dem Skaten beim Skilanglauf. Du bewegst dich vorwärts, indem du eine seitliche Skating-Bewegung machst. Die Rolklski für die Skating-Technik sind etwas kürzer als die für die klassische Technik und haben schmalere, oft etwas größere Räder. Die Stöcke, die für die Skating-Technik verwendet werden, sind etwas länger als bei der klassischen Technik. Neben der Vorwärtsbewegung durch die Skating- oder Schlittschuh-Bewegung kannst du auf Skating-Rollski auch einen Doppelstock verwenden: Beine nebeneinander und mit beiden Stöcken abstoßen, um sich vorwärts zu bewegen. Skaten gilt als eine etwas dynamischere Bewegung, allerdings benötigst du auf der Straße auch etwas mehr Platz.
Beim Cross-Skating haben die Rollerskier Luftreifen und Bremsen, was diese Form des Rollskifahrens sehr angenehm gestaltet. Mit diesen Rollskiern, auch Skikes genannt, kannst du auch auf unbefestigtem Gelände wie Schotter und Waldwegen hervorragend rollen. Diese Technik ähnelt dem Inlineskaten auf der Straße, denn hier ist die Ferse fixiert und nicht wie bei den beiden oben genannten Techniken freistehend. Die Geschwindigkeit ist bei dieser Form des Rollenskifahrens etwas langsamer, dafür hast du auf nassem Untergrund besseren Grip und kannst so auch anderes Terrain erkunden.
Wenn du Rollskifahren möchtest, solltest du dir diese Ausrüstung zulegen:
Rollskifahren ist das ganze Jahr über möglich. Auch wenn die Straße nass ist, sollte Rollskifahren problemlos möglich sein. Beachte jedoch, dass die Wege dann wesentlich rutschiger sind. Bei sehr starkem (stürmischem) Wind kann es zudem deutlich schwieriger sein, Rollerski zu fahren. Gegen den Wind zu rollen, ist jedoch ein herausforderndes Training, nachdem du dich auf der Rückfahrt mit dem Wind im Rücken belohnen kannst.
Die Geschwindigkeit, die du auf Rollskiern erreichen kannst, hängt hauptsächlich von deiner eigenen Technik, dem Straßenbelag und deinen Rädern ab. Es gibt sogenannte „schnelle“ und „weniger schnelle“ Räder für die Rollski zu kaufen. Als Anfänger ist es gut, weniger schnelle Räder zu wählen, damit du dein Gleichgewicht und deine Kontrolle gut halten und trainieren kannst.
Ja, es ist erlaubt, auf öffentlichen Straßen Rollski zu fahren. Allerdings ist es nicht gut, auf stark befahrenen Straßen mit dem Rollski unterwegs zu sein. Suche dir also lieber ruhige Straßen und/oder Radwege zum Üben und Genießen. Je glatter der Asphalt ist, desto schneller wirst du fahren. Der Sommersport wird immer beliebter, die besten Rollski Routen in Deutschland findest du hier.
Wie bei jeder anderen Sportart auch, kannst du Rollski in jeder beliebigen Preisklasse erstehen, je nachdem, welche Qualitätsansprüche du hast und wie professionell du den Sport betreiben möchtest. Die günstigsten Rollski gibt es bei Decathlon für knapp über 100 €. Wenn du dich für eine bekannte Skimarke wie Fischer entscheidest, zahlst du zwischen 200 und 400 € für ein Paar Rollski. Außerdem benötigst du Stöcke, die du zwischen 50,-€ und 200,-€ kaufen kannst. Die günstigsten Skilanglaufschuhe gibt es ab etwa 80 €. Ein komplettes Set kostet also mindestens 200 bis 250 €. Bist du immer noch unsicher, ob das Rollskifahren etwas für dich ist? Wie oben beschrieben, kannst du eine Schnupperstunde bei hiesigen Anbietern von Rollskikursen buchen. Bist du überzeugt, dass diese Sportart etwas für dich ist und du den Sport auch aktiv betreiben möchtest, empfehlen wir den Kauf. Dabei solltest du wissen, dass das Mieten auch eine Möglichkeit ist.
Ja, mit dem Bremsen auf Rollskiern ist es so eine Sache, sofort anzuhalten ist eigentlich unmöglich. Das solltest du also immer bedenken, wenn du dich zum Beispiel einer Kreuzung näherst. Du kannst die Geschwindigkeit verringern, indem du dich in einer Art Pflug bewegst oder einen der Skier hinter dir herziehst. Du kannst auch mit deinen Stöcken bremsen. Dazu gibt es spezielle Bremsbeläge zu kaufen, die du an deinen Skiern befestigen kannst.
Nachdem ich all diese Informationen zusammengetragen habe, möchte ich dir natürlich auch noch meine eigenen Erfahrungen schildern.
Als Folge der herausfordernden vergangenen Jahre, war ich auf der Suche nach einer alternativen Sportart, die mir immer noch das Wintersportgefühl vermittelt und die ich alleine im Freien ausüben kann. Da es in meiner Gegend keine Kurse gab und ich die Grundlagen des Skilanglaufs bereits beherrschte, beschloss ich, ein Paar Rollski bei Decathlon zu bestellen und selbst loszulegen. Ich benutze normale Winter-Langlaufschuhe und Teleskopstöcke vom Tourenski. Nachdem ich mir einige Übungsvideos auf YouTube angesehen hatte, legte ich auf der ruhigen Straße vor unserem Haus los. Ich hatte sofort eine Menge Zuschauer von Leuten, die neugierig auf mich zukamen: „Was probierst du denn hier, Skifahren auf Rollern?“
Nachdem ich 15 Minuten lang durch die Gegend gewackelt war, hatte ich schnell den Dreh raus. Ich musste mich vor allem daran gewöhnen, dass meine Skier nicht in einer Spur liegen, sondern ich wirklich meine eigene Richtung bestimmen und lenken muss. Zu Beginn hatte ich außerdem Mühe, mein Gleichgewicht zu halten und genau zu wissen, wann und wie ich abbiegen muss. Aber zum Glück bin ich – bis jetzt – nicht gestürzt und werde immer sicherer beim Rollskifahren. Übrigens habe ich die klassische Technik gewählt, weil die Landstraßen in der Gegend, in der ich wohne, nicht allzu breit sind. Beim Skaten benötigst du einfach ein bisschen mehr Platz.
Mittlerweile kann ich sagen, dass es mir unheimlich viel Spaß macht Rollski zu fahren! Dabei habe ich wirklich das Gefühl, als Langläuferin draußen sportlich aktiv zu sein. Zudem habe ich mir mittlerweile auch ‚richtige‘ Rollskistöcke zugelegt. Für mich ist es vor allem die Abwechslung in den verschiedenen Bewegungsabläufen, die das klassische Rollerskifahren zu einem echten Vergnügen macht. Und die Tatsache, dass ich nebenbei so viele verschiedene Muskeln trainiere und meine Fitness verbessere, ist ein netter Bonus. Bis zum nächsten Winter rolle ich also frohen Mutes auf meinen Rollski durch die sommerlichen Landschaften.
Soweit ich mich erinnern kann, war ich immer schon in den Bergen unterwegs, denn es gibt hier so viel zu tun: Skifahren, Snowboarden, Wandern oder Mountainbiking - ich mag alle Sportarten. Meine Freunde sagen oft, dass es wohl keinen Platz in den Bergen gibt, an dem ich noch nicht war.
