Es ist zwar erst Mittwoch, aber was den Schnee angeht, würden wir diese Woche bereits als sehr erfolgreich betiteln. Wie man am Montag im Bergwetter lesen konnte, fällt fast jeden Tag irgendwo eine neue Schicht. Der heutige Tag bildet da keine Ausnahme. In den Süd- und Westalpen gibt es vermehrt Platz für Sonnenschein, aber in Österreich und der Schweiz ist es immer noch stark bewölkt und hier und da fällt Neuschnee. In diesem Bergwetter bringen wir dich auf den neuesten Stand.
Nachdem sich der Sturm Gérard langsam auflöst, zieht bereits der nächste mit Namen Fien über den Süden des Frankreichs. Derzeit hat Météo France in 16 Departements aufgrund von Schnee, Eis, Sturm und starkem Regen den Code Orange (die Stufe 2 der amtlichen Unwetterwarnungen) ausgerufen. Der gestrige Schneefall hat bereits viele Unannehmlichkeiten verursacht, auch heute wird es ähnlich sein. Die Wetterlage bleibt heute unbeständig, wobei vom Zentralmassiv bis in den Nordosten Schnee fällt. Von Westen her wird das Niederschlagsgebiet im Laufe des Tages abziehen, aber bis zum Abend könnte im Jura und in den Nordalpen noch eine dicke Schicht Schnee fallen. In den Tälern wird es heute maximal 0 bis 4 Grad warm, auf den Gipfeln stark winden. In den französischen Südalpen klart das Wetter mehr und mehr auf und macht Platz für Sonnenschein. Gegen Ende der Woche zeigt sich die Sonne auch im Rest der französischen Alpen immer häufiger.
Die nächsten Tage werden recht wechselhaft in Österreich. Heute nimmt der Einfluss der Störung deutlich ab, aber noch nicht ganz. In den Morgenstunden könnte es noch recht viel Schnee geben, tagsüber aber Regen. Glücklicherweise ist der Niederschlag in Form von Regen aber weniger intensiv als der Schneefall am Morgen. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 500 und 800 Metern und es weht ein mäßiger West- bis Nordwestwind. Am Ostrand der Alpen zeigt sich tagsüber gelegentlich die Sonne, ansonsten bleibt es bewölkt. An der Wetterlage wird sich nicht viel ändern. Auch morgen und übermorgen sind Schnee- und Regenschauer zu erwarten. Am Donnerstag wird vor allem das Gebiet am Alpenhauptkamm mit Neuschnee beglückt.
Der Tag beginnt in der Deutschschweiz bewölkt. Auf der Alpennordseite kommt es heute noch zu einzelnen Schneeschauern, gegen Abend klart es aber immer mehr auf. Es sollen etwa 5 bis 25 cm Schnee fallen. In Graubünden gibt es bereits längere sonnige Abschnitte und auf den Gipfeln weht ein mässiger bis lebhafter West- bis Nordwestwind. Im Westen des Landes schneit es vor allem am Morgen, im Wallis klart es bereits etwas auf. Hier werden wohl zwischen 5 und 15 cm Schnee fallen. In den Schweizer Südalpen beginnt der Morgen recht sonnig, aber gegen Abend treten bereits einige Schneeschauer auf. Auch in den Schweizer Nordalpen kommt es am Donnerstag zu Schneeschauern, während auf der Südseite mehr Platz für Sonne ist.
Im Norden Italiens hat es in den letzten Tagen kräftig geschneit. In den Dolomiten ist die Schneedecke stark angestiegen, aber auch weiter östlich und westlich gab es viel Niederschlag. In den meisten italienischen Skigebieten herrschen heute optimale Bedingungen, den Neuschnee zu genießen. Die Sonne bricht zunehmend durch die dichte Wolkendecke, auch wenn am Morgen in einigen Tälern noch Wolken hängen. Am Donnerstagnachmittag könnte in den Dolomiten weiterer Neuschnee fallen, genau wie in den darauf folgenden Tagen.
Auch der Süden Deutschlands profitiert von den Schneefällen. Diesmal schneit es nicht nur im Allgäu und um Garmisch-Partenkirchen, sondern auch weiter östlich. Letzten Freitag waren wir noch bestürzt darüber, dass es in Reit im Winkl keinen Schnee mehr gibt, heute ist das Dorf zum Glück wieder winterlich weiß. Merkur.de berichtet, dass laut Deutschem Wetterdienst der Winter langsam Einzug hält. Am Samstag könnte es sogar richtig tiefwinterlich werden. Wie lange das winterliche Wetter anhält, ist allerdings noch ungewiss, denn es hängt davon ab, wie viel kalte Luft aus Osteuropa nach Deutschland gelangt.
Nach einer extrem milden Periode kehrte der Winter diese Woche endgültig ins Sauerland zurück. In Winterberg und Willingen ist in den letzten Tagen eine neue Schneedecke gefallen. Es friert sowohl tagsüber als auch abends und das bedeutet, dass die Schneekanonen nun auch im Skigebiet auf Hochtouren laufen können. Derzeit sind in Willingen keine Pisten geöffnet, am Samstag startet aber endlich wieder der Skibetrieb. In Winterberg liegen jetzt 20 cm Schnee und 3 der 27 Pistenkilometer sind geöffnet. Die Webcams zeigen, dass die Schneekanonen voll ausgelastet sind. Es wird erwartet, dass das Angebot an Pisten hier bald erweitert wird. Es sieht so aus, als ob es in Winterberg und Willingen mindestens bis Ende nächster Woche winterlich kalt bleibt, mit täglichen Chancen auf Neuschnee.
Dank des vielen Neuschnee besteht an einigen Stellen erhöhte Lawinengefahr. In einem Teil der französischen Alpen, in der Südwestschweiz und im italienischen Aosta gilt derzeit sogar die Warnstufe 4 von 5 auf der Lawinengefahrenskala. Die Lawinengefahr ist hier hoch und Lawinen können leicht ausgelöst werden. In den übrigen Alpen schwankt die Lawinengefahr zwischen Stufe 1 und 3. Verfolge die lokalen Berichte aufmerksam zu deiner eigenen Sicherheit und der von anderen WintersportlerInnen.
Grias eich, Ich bin Bettina und lebe in Tirol. Meine große Leidenschaft seit über 20 Jahren ist das Snowboarden. Im Winter surfe ich daher am liebsten auf diesem Brett, das meine Welt bedeutet, durch den Schnee.
