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Kein Schnee im Skigebiet: Gibt es Geld zurück?

Natürlich wünscht sich jeder Skifahrer und Snowboarder eine perfekte weiße Schneedecke auf der Skipiste im Skiurlaub und keinen Flickenteppich aus Grün und Weiß. Am besten soll in jeder Nacht eine frische Lage Neuschnee vom Himmel fallen, damit die Skipiste im optimalen Zustand für schöne Abfahrten ist. Leider sieht die Realität oft anders aus, sei es auf Grund der Höhenlage des Skigebiets, der Wetterlage oder durch den Klimawandel. Deswegen wird mittlerweile immer öfter eine Geld-zurück-Garantie angeboten, für den Fall von Schneemangel. Snowplaza zeigt, was es mit solchen Schneegarantien auf sich hat.

Nicht genug Schnee zum Skifahren gleich Geld zurück?

Viele Skigebiete und Reiseveranstalter locken Skifahrer und Snowboarder mit einer absoluten Schneesicherheit, geben dafür sogar eine Garantie, wenn sie sich aufgrund der Höhenlage oder der Nähe zu einem Gletscher sicher sein können, dass Schnee vorhanden sein wird. Das gilt etwa für die Skigebiete Sölden, Zermatt oder das Zillertal. Aber was, wenn dann doch plötzlich kein Schnee da ist? Zum Beispiel, weil einfach so warme Temperaturen herrschen, dass sogar die Schneekanonen kapitulieren. Können Skifahrer und Snowboarder dann ihr Geld zurückfordern, weil es ja eine Garantie gegeben hat? Die klare Antwort: Jein.

Gibt es ein Recht auf Schnee?

Das Wetter und damit die Schneebedingungen befinden sich außerhalb der Beeinflussbarkeit, so wahrscheinlich es bei bestimmten Skigebieten anhand von Erfahrungswerten und Höhenlagen auch sein mag, dass Schnee zum Skifahren und Snowboarden liegen wird. Eine Garantie für das Wetter also solche kann es also gar nicht geben, außer, der Reiseveranstalter weist diese explizit aus. Aber auch dabei gilt, es ist ganz wichtig, das Kleingedruckte zu lesen.

Welche Rechte haben Skifahrer bei Schneemangel?

Bitte unbedingt das Kleingedruckte lesen. Häufig gilt eine Schneegarantie nur bei Pauschalreisen und auf nur auf bestimmte Zeiten und/oder Pisten. Der Reiseveranstalter TUI hält es etwa so: Wenn sieben Tage vor Anreise wegen Schneemangels nicht mindestens 75 Prozent der Lifte in dem Skigebiet des Zielortes geöffnet sind, können gebuchte Reisen bis fünf Tage vor Antritt der Reise gebührenfrei umgebucht werden. Fahren die Skilifte wegen Sturm oder Unwetter nicht, greift die Garantie nicht.

Wie bekomme ich mein Geld zurück?

Es wird empfohlen, die Wetterlage vor Ort zu dokumentieren, um stichhaltige Beweise liefern zu können. Dabei empfehlen Experten nicht unbedingt digitale Fotos, da deren Aufnahmedatum manipuliert werden kann. Stattdessen ist es sinnvoll, die aktuelle Wetterlage vom hiesigen Tourismusverband dokumentieren und bestätigen zu lassen. Oft gibt es aber nur fünf oder zehn Prozent vom Reisepreis zurück, bezogen auf die Tage, an denen der Mangel tatsächlich da war.

Bekomme ich auch von der Unterkunft das Geld zurück?

Wer nur sein Hotel vorbestellt, hat einen Beherbergungsvertrag geschlossen. Dieser garantiert aber keine bestimmten Nutzungsgegebenheiten der umliegenden Skipisten. Der Hotelier muss das liefern, was er verspricht: eine Unterkunft, gegebenenfalls Angebote wie Halb- oder Vollpension und einen Wellness-Bereich. Hält er seinen Teil des Vertrages ein, kann er nicht belangt werden.

Kann die Reiserücktrittsversicherung bei Schneemangel helfen?

Ehrlich und brutal gesagt: Nein. Denn wenn keine Zusage der Schneesicherheit da ist, gehört das Wetter zum allgemeinen Lebensrisiko. Eine Reiseversicherung greift übrigens auch nicht, wenn zu viel Schnee liegt und Skifahrer und Snowboarder am Ende des Urlaubs länger bleiben müssen, weil die Straßen zugeschneit sind. Hierbei handelt es sich um höhere Gewalt und es entstehen eigene Kosten.

Alternativ kann man die Sache auch mit Humor nehmen

Skigebiet Saas-Fee gibt eine Schneegarantie

2015 warb das Skigebiet Saas-Fee mit einer Marketing-Aktion. Wenn Skifahrer und Snowboarder in Saas-Fee wegen Schneemangels nicht bis ins Tal fahren konnten, konnten sie den Skiurlaub im nächsten Winter gratis nachholen. Aber auch hier galten bestimmte Bedingungen. Sollte die Skipiste grün anstatt weiß sein, zahlte das Skigebiet jenen Gästen, die in einem der 16 Partner-Hotels oder 39 Ferienwohnungen gebucht hatten, in der nächsten Wintersaison Übernachtung und Skipässe. Rund 60 Prozent der Hotels in Saas-Fee beteiligten sich nicht an der Aktion. Offenbar war im Skigebiet wegen der Höhenlage aber auch niemand besorgt, dass die Garantie überhaupt zum Einsatz kommen würde. Hier geht's zu 10 der schneesichersten Skigebiete >

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Über Sarah

Hallo, ich bin Sarah. Meine Skikarriere begann mit Benjamin Blümchen-Skiern, mit denen ich wohl mehr angegeben habe, weil sie so schön rosa waren, anstatt dass ich wirklich damit gefahren bin. Heute bin ich für Snowplaza auf den Pisten unterwegs und berichte von meinen Erlebnissen im Snowplaza Blog.