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Châtel in Frankreich

Welche negativen Effekte Wintersport auf die Natur rund um die Skigebiete haben kann, wie durch den intensiven Einsatz von Schneekanonen, ist hinlänglich bekannt. Es gibt aber auch passionierte WintersportlerInnen, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben, ebenso wie BetreiberInnen von Skigebieten, denen es wichtig ist, besonders umweltfreundliche Maßnahmen umzusetzen. Diese Bemühungen sollen natürlich auch belohnt werden und dafür gibt es das Gütesiegel Flocon Vert (deutsch: grüne Schneeflocke). Snowplaza fasst zusammen, was SkifahrerInnen und SnowboarderInnen über die Auszeichnung Flocon Vert wissen müssen.

Eine grüne Schneeflocke als Symbol für Nachhaltigkeit

Skifahren und Nachhaltigkeit, das muss nicht unbedingt ein Widerspruch sein. Daher hat die französische Organisation Mountain Riders das Zertifikat Flocon Vert (grüne Schneeflocke) in Leben gerufen, um damit Skigebiete auszuzeichnen, die sich im Hinblick auf Umweltschutz besonders vorbildlich verhalten. Die Überlegung dahinter ist einerseits, die Bemühungen der Skigebiete zu honorieren, aber andererseits soll es auch für WintersportlerInnen durch das Gütesiegel leichter gemacht werden, Skigebiete und Wintersportdestinationen ausfindig zu machen, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben. Der jeweilige Ort kann bis zu maximal vier grüne Schneeflocken für sein Engagement erhalten.

Kriterien für das Gütesiegel

Um das Gütesiegel und die Auszeichnung grüne Schneeflocke zu erhalten, müssen Skigebiete diverse Kriterien erfüllen. Diese sind seit dem Jahr 2017 verbindlich und werden in verschiedene Hauptkategorien unterteilt:

  1. Umweltfreundliche Mobilität – Förderung von öffentlichem Verkehr, Fahrgemeinschaften und nachhaltiger Infrastruktur.
  2. Energie- und Ressourcenmanagement – Nutzung erneuerbarer Energien, Reduktion von Energieverbrauch und nachhaltige Beschneiung.
  3. Naturschutz – Schutz der Biodiversität, verantwortungsvolle Flächennutzung und Maßnahmen zur Reduzierung der Umweltbelastung.
  4. Abfall- und Wassermanagement – Müllvermeidung, Recycling-Programme und verantwortungsbewusste Wassernutzung.
  5. Nachhaltiger Tourismus – Förderung lokaler Produkte, faire Arbeitsbedingungen und Sensibilisierung von Besuchern.
  6. Engagement der Gemeinde – Einbindung von Einheimischen und Unternehmen in nachhaltige Entwicklungen.

Nur Skigebiete, die in allen Bereichen hohe Standards erfüllen und sich langfristig für Nachhaltigkeit engagieren, erhalten das Flocon Vert-Label.

Das Verfahren der Auszeichnung

Skigebiete und Regionen können sich für die grüne Schneeflocke bewerben. Dazu muss zuerst ein Fragebogen zu verschiedenen Themenbereichen beantwortet werden. Zusätzlich können auch Pressemitteilungen und andere Dokumente eingereicht werden, um die Maßnahmen vor Ort zu veranschaulichen. Anschließend wird die Bewerbung einer genauen Überprüfung unterzogen. Nach dieser Überprüfung erfolgt eine Kontrolle vor Ort durch ein unabhängiges Gremium. Abschließend entscheidet ein Komitee über die Verleihung des Siegels, das für drei Jahre gültig ist. Nach der Hälfte der Zeit findet noch einmal eine Begehnung vor Ort statt.

Blick auf den schneebedeckten Chatel in Frankreich

20 ausgezeichnete Skiorte in Frankreich

In Frankreich ist es insgesamt 20 Skigebieten gelungen, den Kriterienkatalog von Flocon Vert zu erfüllen. Ausgezeichnet mit dem Gütesiegel für Nachhaltigkeit wurden unter anderem:

  • Saint-Gervais-les-Bains (Haute-Savoie): Dieser Ski- und Kurort betreibt vier Wasserkraftwerke, eine Photovoltaikanlage und Sonnenkollektoren zur Energieversorgung. Zudem bietet er ein kostenloses, elektrisch betriebenes Pendelbusnetz an, um den Autoverkehr zu reduzieren.

  • Val Cenis (Savoie): Ausgezeichnet im November 2021, setzt Val Cenis auf fortschrittliches Wassermanagement, darunter eine Pflanzenkläranlage zur natürlichen Abwasserreinigung. Der Ort fördert zudem soziale Initiativen wie die Unterstützung eines Kinderhauses und die Einführung eines Jugendrats, der Umweltprojekte initiiert.

  • Valberg (Alpes-Maritimes): Als erster Skiort in den Südalpen erhielt Valberg das Flocon Vert-Label im Jahr 2018. Der Ort engagiert sich in verschiedenen Bereichen der Nachhaltigkeit und wurde zudem als "Réserve Internationale de Ciel Étoilé" (Internationales Sternenlicht-Reservat) anerkannt. 

  • Tignes (Savoie): Tignes hat Maßnahmen wie den Einsatz von HVO-Kraftstoff für Busse und Pistenraupen, die Einführung eines ersten Elektro-Busses und die Optimierung der Schneeräumung umgesetzt. Zudem wurde die öffentliche Beleuchtung auf LEDs umgestellt.

  • Val d'Isère (Savoie): Der Ort betreibt zwei neue Elektro-Shuttles, 39 Pistenraupen mit HVO-Biokraftstoff und optimierte öffentliche Beleuchtung. Zudem wird die Kläranlage bis 2027 auf biologische Verfahren umgestellt. 

  • Châtel (Haute-Savoie): Dieses Skigebiet wurde für seine umweltfreundlichen Maßnahmen ausgezeichnet, darunter die Nutzung erneuerbarer Energien und Programme zur Abfallreduzierung. 

  • Chamonix-Mont-Blanc (Haute-Savoie): Bekannt für seine Initiativen im Bereich nachhaltiger Tourismus und den Schutz der alpinen Umwelt. 

  • Megève (Haute-Savoie): Hat sich durch verschiedene umweltfreundliche Projekte hervorgetan, die zur Erhaltung der Berglandschaft beitragen. 

  • Chamrousse (Isère): Engagiert sich in nachhaltigen Praktiken, um die Auswirkungen des Tourismus auf die Umwelt zu minimieren. 

  • Les Rousses (Jura): Setzt auf umweltfreundliche Maßnahmen und fördert den nachhaltigen Tourismus in der Region. 

  • La Pierre Saint-Martin (Pyrénées-Atlantiques): Wurde für seine Bemühungen im Bereich Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet.

Diese Skigebiete dienen als Vorbilder für nachhaltigen Wintersport und zeigen, wie Umweltschutz und Tourismus erfolgreich kombiniert werden können.

Wichtiges für die Skisaison

Wann öffnen die Skigebiete diesen Winter und wann startet die Skisaison im Lieblingsskigebiet? Fragen über Fragen, die sich SkifahrerInnen jedes Jahr aufs Neue stellen. Die Antworten findest du in den folgenden Blogartikeln, damit du dich so richtig auf die kommende Wintersaison und deinen Skiurlaub freuen kannst.

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Feiern beim Après-Ski

Gibt es eine vergleichbare Auszeichnung in Österreich?

Ein ähnliches Prinzip verfolgt das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) in Österreich. Dort wird jedes Jahr der Umweltmanagementpreis verliehen. Bewerben können sich dabei Unternehmen in Kategorien wie Öko-Effizienz oder nachhaltige Beschaffung. Außerdem werden unter gleicher Schirmherrschaft regelmäßig Beherbergungen mit dem EU Ecolabel ausgezeichnet. SkiurlauberInnen, die sich für ein zertifiziertes Hotel oder ein Apartment interessieren, finden auf deren Webseite eine Liste von umweltfreundlichen Betrieben. Zudem gibt es auch noch die Alpine Pearls, eine Reihe von Skigebieten, die sich durch ihre Nachhaltigkeit auszeichnen.

Nachhaltiges Verhalten im Skiurlaub

Ein nachhaltiger Skiurlaub lässt sich durch umweltfreundliche Anreise, bewusste Unterkunftswahl und verantwortungsvolles Verhalten auf der Piste gestalten. Die Anreise mit Bahn oder Bus reduziert den CO₂-Ausstoß im Vergleich zum Auto oder Flugzeug. Nachhaltige Unterkünfte, z. B. mit Ökostrom und regionalen Produkten, schonen die Umwelt. Auf der Piste helfen umweltfreundliche Skigebiete mit erneuerbarer Energie, nachhaltigem Kunstschnee und Schutzmaßnahmen für die Natur. Auch der Verzicht auf Einwegplastik, Müllvermeidung und die Nutzung langlebiger Ski-Ausrüstung tragen zur Nachhaltigkeit bei. Wer regionale Speisen bevorzugt und bewusst mit Ressourcen umgeht, macht den Skiurlaub noch umweltfreundlicher.

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Wintersportler in der Gondel

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3237 - Winter - Miriam

Über Miriam

Morgens früh Schwünge auf fast leeren Pisten zu ziehen ist Miriams Highlight beim Skifahren, deswegen ist sie auch immer eine der Ersten an der Gondel. Am liebsten bei bestem Wetter und optimalen Pistenbedingungen. Nach dem Skifahren genießt sie Saunagänge und die kulinarischen Köstlichkeiten der Alpen.