Skip to navigation Skip to main content

Lawinengefahrenskala: Was die verschiedenen Lawinenwarnstufen bedeuten

Die Lawinengefahr in den Alpen wird anhand der Lawinengefahrenskala ausgewiesen

In unseren Bergwetterartikeln bekommst du regelmäßig aktuelle Informationen zur Lawinengefahr in den Alpen, mit Hinweisen auf die Lawinengefahrenskala. Bei viel Neuschnee, Regen, starkem Wind oder anderen Wetterbedingungen kann die Lawinengefahr plötzlich von Stufe 1 auf 3, 4 oder 5 ansteigen. Aber was bedeutet das genau? Und bist du auch in Gefahr, wenn du nur auf den Pisten Ski fährst? Alles über die Lawinengefahrenskala erfährst du in diesem Blog.

Was bedeutet die Lawinengefahrenskala?

Die Lawinengefahrenskala ist eine fünfstufige Skala, die angibt, wie hoch die Lawinengefahr in ungeschütztem Berggelände ist. Sie bezieht sich auf das Gebiet abseits der Pisten und hat in allen europäischen Skigebieten die gleiche Bedeutung. Die Lawinengefahrenskala wurde 1993 von den europäischen Lawinenwarndiensten erstellt, um überall ein klares Bild zu haben. Es gibt fünf Stufen, wobei 1 niedrig und 5 extrem hoch ist. Die Lawinengefahrenskala richtet sich unter anderem nach der Stabilität der Schneedecke und der Wahrscheinlichkeit von Lawinenabgängen.

Lawinengefahr: Die Stufen genau erklärt

Wie hoch die Lawinengefahr in einem Skigebiet ist, wird mit einer Stufe von 1 bis 5 angegeben. Es ist wichtig zu wissen, dass eine Erhöhung der Stufe von 1 auf 2 nicht bedeutet, dass die Lawinengefahr nun doppelt so hoch ist. Die Wahrscheinlichkeit von Lawinenabgängen ist jedoch viel höher, nämlich drei- bis viermal so hoch wie bei Stufe 1. Um sich ein Bild zu machen, ist es wichtig, die Merkmale der einzelnen Stufen sorgfältig zu lesen. Denke auch daran, dass sich die Warnstufe der Lawinengefahrenskala im Laufe des Tages ändern kann, zum Beispiel bei Sonnenschein oder starkem Wind. Achte also immer auf die lokalen Wetter-, Schnee- und Lawinenberichte und mögliche Aktualisierungen. Du findest diese Informationen im Lawinenlagebericht des Skigebiets oder der Region und kannst auf dieser Grundlage entscheiden, ob du abseits der Piste fährst oder nicht.

Stufe 1: Die Wahrscheinlichkeit von Lawinenabgängen ist gering

Die Schneedecke ist im Allgemeinen fest und stabil, die Lawinensituation ist günstig und es sind weiter keine bedenklichen Verhältnisse festzustellen. Jedoch gilt zu bedenken, dass auch in Stufe 1 vereinzelt Lawinen vorkommen können, wenn die Schneedecke stark belastet wird, vor allem an sehr steilen Hängen. Daher brich nie ohne die richtige Ausrüstung ins Gelände auf, am besten immer mit einem erfahrenen Bergführer.

Stufe 2: Die Lawinengefahr ist mäßig

Auf Stufe 2 ist die Lawinengefahr mäßig, Alarmzeichen treten nur sporadisch auf. Die Schneedecke ist im Allgemeinen fest, nur an sehr steilen Hängen und bestimmten Hangexpositionen können durch die Belastung der Schneedecke Lawinen ausgelöst werden. Große Lawinen, die sich spontan lösen, sind jedoch nicht zu erwarten.

Vorsicht Lawinengefahr
Bei großer Lawinengefahr dürfen auch manche Gehwege nicht genutzt werden.

Stufe 3: Erhebliche Lawinengefahr

Lawinengefahrenstufe 3 von 5 bedeutet eine kritische Lawinensituation und eine erhebliche Wahrscheinlichkeit von Abgängen. In dieser Stufe können Lawinen leicht ausgelöst werden, vor allem an Steilhängen und in den, im Lawinenlagebericht ausgewiesenen, Regionen. Die Schneedecke ist mäßig bis schwach stabil und gelegentlich sind Wumm- oder Setzungsgeräusche im Schnee zu hören. Es besteht die Gefahr von mittleren bis großen spontanen Lawinenabgängen.

Stufe 4: Große Lawinengefahr

Bei Lawinengefahrenstufe 4 auf der Lawinengefahrenskala ist die Lawinensituation sehr kritisch. Lawinen können an steilen Hängen leicht ausgelöst werden und die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Lawine spontan löst, ist hoch. An steilen Hängen ist die Schneedecke am schwächsten und Lawinen treten bereits bei geringer Belastung auf. Das orangefarbene Licht auf dem Pistenschild leuchtet zur Warnung auf. Verlasse in diesem Fall die markierten Pisten besser nicht oder bleib in flachem Gelände!

Stufe 5: Die Lawinengefahr ist sehr groß

Bei Lawinenwarnstufe 5 muss auf Skifahren und Snowboarden abseits der Piste verzichtet werden. Die Schneedecke hat eine schwache Zusammensetzung und große Lawinen können sehr leicht spontan abgehen und sogar tiefe Tallagen erreichen. Nicht nur an steilen, sondern auch an weniger steilen Hängen. Auch in dieser Stufe leuchtet eine orangefarbene Warnleuchte auf dem Pistenschild.

Lawinengefahr wird neben Pistenschild angezeigt
Oft gibt es eine Lampe an der Seite der großen Pistenpläne. Ist die Lampe eingeschaltet? Dann gilt Lawinengefahrenstufe 4 oder 5!

Achte auf die Warnleuchte

Wie erwähnt, leuchtet bei den Lawinengefahrenstufen 4 und 5 eine eigene Warnleuchte an der Pistentafel auf. Dieses orangefarbene Warnlicht hat also nichts damit zu tun, ob die Lifte geöffnet sind oder nicht, sondern ob die Lawinengefahr hoch oder sehr hoch ist.

Bin ich auch auf der Piste in Gefahr?

Die Lawinengefahrenskala gibt an, wie hoch die Lawinengefahr im freien Gelände, also abseits der Pisten, ist. Während der Wintersaison kommt es immer wieder vor, dass eine Lawine auch über eine Piste abgeht. Im letzten Winter ist das mehrere Male passiert. Um sicheren Wintersport zu gewährleisten, tun die Skigebiete alles, um Lawinen auf den Pisten zu verhindern. Frühmorgens, bevor die Lifte öffnen, werden Lawinen in gefährdeten Gebieten absichtlich mit Sprengstoff ausgelöst, damit sie sich nicht selbstständig lösen können. Manchmal wird auch beschlossen, einen Teil des Skigebiets zu schließen, z. B. nach starkem Schneefall oder Regen.

Risiko beibt, verhalte dich umsichtig

Leider kann die Lawinengefahr auf den Pisten nie komplett auf 0 % reduziert werden. Ist es aber sicher, auf der Piste Ski zu fahren? Die Antwort ist ja. Die Sicherheitstechniken werden immer besser und Experten zufolge ist die Wahrscheinlichkeit eines schweren Pistenunfalls weit größer als die eines Lawinenabgangs auf der Piste. Achte immer auf die Umgebung, schau dich um, achte auf Schilder und bleibe nicht lange unter einem steilen Geländehang stehen.

Lawinenverbauung im Skigebiet
Lawinenzäune sollen Lawinen auffangen und die Sicherheit auf den Pisten gewährleisten.

Lawinengefahr in drei Sprachen

Die Lawinengefahrenskala bedeutet in allen europäischen Ländern das Gleiche, nur die Sprache unterscheidet sich.

  • Deutsch: Lawinengefahr, Lawinengefahrenstufen
  • Französisch: ricque d'avalanche, échelle de risque d'avalanche
  • Italienisch: rischio valanghe, scala del rischio valanghe

Online Lawinenlagebericht einsehen

Oft kann man auf den Schildern an den Skiliften und Liftkassen lesen, welche Lawinengefahr gerade besteht. Sollte dies nicht der Fall sein, wirf unbedingt einen Blick auf den Schneebericht des Skigebiets oder auf die folgenden Websites:

3235 - Winter - Bettina

Über Bettina

Grias eich, Ich bin Bettina und lebe in Tirol. Meine große Leidenschaft seit über 20 Jahren ist das Snowboarden. Im Winter surfe ich daher am liebsten auf diesem Brett, das meine Welt bedeutet, durch den Schnee.