Der Skischuh ist das wichtigste Element beim Skifahren. Als Bindeglied zwischen Skifahrer und Sportgerät werden sämtliche Bewegungsimpulse über die Füße und den Skistiefel direkt auf den Ski übertragen. Deshalb sollten Skischuhe perfekt sitzen! Beim Skischuhkauf sollte man sich dementsprechend viel Zeit lassen. Immerhin begleiten die neuen Skistiefel einen die nächsten 8 bis 10 Jahre. Damit du über die wesentlichen Elemente wie Passform, Risthöhe, Leistenbreite, Schale, Schnallen, Pflegehinweise und die aktuellen Trends Bescheid weißt, hat Snowplaza einen Ratgeber zum Thema Skischuhe erstellt.
Ein guter Schuh ist ein treuer Wegbegleiter, hält viele Jahre lang und überlebt so manches Paar Ski. Für fortgeschrittene Fahrer, die jedes Jahr in den Skiurlaub fahren, lohnt sich also in jedem Fall ein Skischuhkauf. Anfänger können auch getrost mit einem Leihschuh einsteigen. Steht man zwischen der Entscheidung, entweder einen Ski oder einen Schuh kaufen zu wollen, dann wird zum Skischuh geraten. Dafür sollte man auf jeden Fall ein Geschäft mit einem kompetenten Berater aufsuchen. Je nach Fuß, Können, Gewicht und Fahrweise wird er ein passendes Modell aussuchen. Zwickt oder drückt es, kann der Schuh anschließend noch angepasst werden. Das ist im Kaufpreis meistens mit inbegriffen. Ein Online-Kauf ist zwar günstiger, aber ohne Service.
Ein Skischuh muss passen. Die Skischuhe der meisten Skifahrer sind zu groß. Die Kraftübertragung beim Skifahren leidet, der Fuß fängt im Schuh an zu schwimmen. Deswegen sollte ein guter Schuhverkäufer die Füße genau abmessen, bevor er ein Modell empfiehlt. Ein Skischuh muss an Ferse und Mittelfuß fest sitzen. Im aufrechten Stand sollten die Zehen den Innenschuh berühren, in der Hocke nicht. Zum Anprobieren Skisocken (nicht zu dick) und ausreichend Zeit mitbringen. Skistiefel sollten mindestens 20 Minuten getragen werden, um die Passgenauigkeit aussagekräftig beurteilen zu können. Auch der Fahrstil, die Fußbreite und die Risthöhe sind beim Skischuhkauf mit zu berücksichtigen. Tendenziell sollte man immer zur kleinstmöglichen Schale mit kleinstmöglichem Innenschuh greifen.
Je schmaler der Leisten und je enger der Fit, desto sportlicher ist der Schuh - je breiter, desto komfortabler. Die Schuhhärte wird über einen Flex-Index angegeben. Hier gilt: Je höher der Flex, desto direkter - je niedriger, desto komfortabler ist der Schuh. Ähnliches gilt für die Polsterung. Günstige Einsteigermodelle haben einen niedrigen Flex und meist eine sehr weiche Polsterung. Diese gibt mit der Zeit jedoch nach und der Fuß verliert an Halt. Sportliche und schwere Fahrer sollten deswegen zu einem harten Schuh greifen. Aber aufgepasst: Ist der Flex zu hart, kann das Sprunggelenk nicht mehr richtig eingesetzt werden. Auch sollte daran gedacht werden, dass ein Skischuh im kalten Skigebiet deutlich steifer ist als im warmen Sportgeschäft.
Für verschiedene Könnerstufen, Präferenzen und Fahrweisen gibt es auch unterschiedlich gut geeignete Skistiefel. Nachfolgend haben wir die wichtigsten Skischuhtypen beschrieben.
Die Schnallen sollten von unten nach oben geschlossen werden. Die mittleren Schnallen fixieren den Mittelfuß. Die obere Schnalle und der Gurt sorgen für einen engen Kontakt zwischen Bein und Zunge. Die untere Schnalle sollte relativ locker sitzen, damit die Zehen beweglich bleiben. Die Schnallenlänge kann ganz einfach über Drehen flexibel verkürzt oder verlängert werden. Idealerweise sollten die Schnallen in einer der vorderen Rasten greifen. Müssen die äußersten Rasten benutzt werden, ist die Schale tendenziell zu groß. Der Fuß wird gegebenenfalls eingequetscht, schlecht durchblutet und fängt an zu schmerzen. Falls die Ferse zu viel Spiel hat, kann diese über die häufig vorhandene Heel-Lift-Funktion angehoben werden. X- und O-Beine können vom Fachmann über das Canting ausgeglichen werden (Imbus-Schraube seitlich am Schuh).
Der maßgebendste und kontinuierlich bestimmende Trend ist die individuelle Anpassung der Skischuhe. Der Trend ist nicht neu, die Art und Weise wie die Anpassung an den Fuß des Trägers geschieht, wird jedes Jahr von allen Herstellern verfeinert. Grundlage bei diesem Verfahren ist die Vermessung des Fußes des Skifahrers. Den Daten entsprechend wird dann ein Modell aus der Kollektion ausgewählt, das weiter angepasst werden kann. Bei diesem Vorgang können verschiedene Teile des Skischuhs, also Innenschuh oder Schale, thermisch an den Fuß angepasst werden.
Ich arbeite als Skilehrer und Webredakteur für Snowplaza. Meine Begeisterung fürs Skifahren wurde bereits vor über 20 Jahren durch meine Eltern und Großeltern geweckt, die ein Ferienhaus in den Vogesen gebaut haben.
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