Schneemassen in Tignes
Während es seit Weihnachten vielerorts ausgesprochen mild war, die Temperaturen bis in den zweistelligen Bereich hinaufgingen und die Schneefallgrenze auf über 2.000 Meter stieg, ist es im Alpenraum zumindest teilweise wieder winterlich geworden. Denn aktuell kommt es in den Südalpen, in Frankreich, der Schweiz und Italien zu massiven Schneefällen. In Deutschland und Österreich bleibt es hingegen weiterhin warm. Snowplaza berichtet, wie es zu dieser Trennung der Wetterlage nördlich und südlich des Alpenhauptkamms kommt und wie sich die Vorhersage für die kommenden Tage verhält.
Starke Niederschläge südlich des Alpenhauptkamms
In den französischen und Schweizer Alpen kommt es genauso wie in Italien zu extremen Niederschlägen. Das liegt an der aktuellen Föhnsituation. Ein Tief zieht vom Golf von Biskaya in den Alpenraum, ein weiteres kommt vom Mittelmeer. Beide bringen feuchte, mediterrane und teils noch warme Luftschichten mit sich. Der Alpenhauptkamm wird zu einer Art Barriere, die von den tiefhängenden Luftschichten nicht überwunden werden kann. So kommt es zu massiven Niederschlägen, die sich aufgrund der kalten Umgebungsluft vor allem in den höheren Lagen in Form von Neuschnee entladen. Im Zuge dessen ist,
wie bereits am Wochenende angekündigt, heute und morgen in den betroffenen Lagen jeweils mit über einem Meter Neuschnee zu rechnen.
Schneemassen in den SüdalpenAn der Alpensüdseite bereiten sich die Menschen auf die kommenden, massiven Schneefälle vor. Dächer werden abgeschaufelt, um zu verhindern, dass sie unter der Last der erwarteten Neuschneemassen zusammenbrechen. Hier Eindrücke aus Cervinia am Fuße des Matterhorns. Von dort wird unser WetterReporter in den nächsten Tagen LIVE für uns berichten.
Posted by WetterOnline on Sonntag, 7. Januar 2018
Einheimische am Fuße des Matterhorns bereiten sich auf die Neuschneemassen vor
Milde Temperaturen nördlich des Alpenhauptkamms
Während es in den Südalpen zu massiven Niederschlägen und Schneefällen kommt, bleibt es im deutschen und in den österreichischen Alpen weiterhin mild. Der Föhn, der von Südwesten in die Alpen zieht, zeichnet sich in diesen Gebieten in Form von Hochnebeln ab. Das Tauwetter, das aktuell vor allem in den niedrigeren Lagen aber auch in den höheren Regionen vorherrscht, gilt als Nebeneffekt der Föhnsituation. Dabei bleibt es vorwiegend trocken. Nur vereinzelt ist mit leichten Niederschlägen zu rechnen.
Schneevorhersage für ausgewählte Orte
Die folgenden Schneewerte geben die insgesamt erwartete Neuschneemenge innerhalb der nächsten 72 Stunden im angrenzenden Skigebiet an. Stand: 08.01.2018.
- Gressoney (F): 228 cm
- Saas-Fee (CH): 170 cm
- Zermatt (CH): 152 cm
- Val d`Isère (F): 82 cm
- Obereggen (IT): 20 cm
- Sexten (IT): 19 cm
- Vent (AT): 17 cm
- Obertauern (AT): 8 cm
- Bad Hofgastein (AT): 8 cm
- Sölden (AT): 5 cm
- Nauders (AT): 2 cm
- Gerlos (AT): 1 cm
In Tignes türmt sich der Neuschnee am Straßenrand mannshoch auf
Verschneite Hütten in Zermatt
Winterwunderland in Fiesch in der Schweiz
Über Nacht kam es zu 60 cm Neuschnee in Val d'Isère
In Montgenèvre sind Straßen und Autos beinahe komplett zugeschneit
Im Vergleich dazu sorgt der Föhn für frühlingshafte Temperaturen im Norden
Tiroler Zugspitz Arena
Wetterlage beruhigt sich ab Mittwoch
Am Mittwoch werden die starken Schneefälle in den Südalpen voraussichtlich abklingen. Auch nördlich des Alpenhauptkamms könnte der Föhn im Westen bereits abnehmen. Stattdessen wird aller Wahrscheinlichkeit nach ein Hoch über die Alpen ziehen und nahezu flächendeckend für heiteres, sonniges Bergwetter sorgen. Die Temperaturen könnten hingegen sinken, sodass es wieder winterlicher wird. Auch zum Wochenende hin ist weiterhin Sonnenschein vorhergesagt. Einzig in den Ostalpen könnte es vereinzelt zu Niederschlägen und aufgrund der sinkenden Temperaturen zu Schneefällen kommen.
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