Wenn ich ans Tannheimer Tal denke, kommen mir als erstes die unglaublich breiten Loipen in den Sinn, auf denen das Dahingleiten mit Langlaufski so viel Freude macht. Bei meiner Reise als Snowplaza Langlaufreporterin konnte ich im Tannheimer Tal bei der Loipenpreparation zusehen und mir noch einige Technik-Tipps fürs Gleiten abholen. Neben dem Tannheimer Tal bin ich in weiteren vier Top-Langlaufdestinationen in Tirol unterwegs, um das Langlaufangebot und andere Aktivitäten in der Region zu testen. Hier mein Bericht aus dem Tannheimer Tal.
Ich habe so ein Glück! Am Tag vor meiner Anreise gibt es im Tannheimer Tal über 20 cm Neuschnee. Die Bäume sind bezuckert mit Schnee, die Sonne lacht mich an. Das auf 1100 m gelegene Hochtal im Norden Tirols und an der Grenze zum Allgäu begrüßt mich bei strahlend blauem Himmel und minus 14 Grad. Hoffentlich habe ich genug warme Anziehsachen für diese Temperaturen, denn kneifen gilt nicht. Die Loipen wollen getestet werden. Auf 140 km ist im Tannheimer Tal für jeden Langläufer etwas dabei – von leichten Genuss-Runden über abwechslungsreiche Loipen, bis hin zur Wettkampfstrecke. Außerdem ist das Tannheimer Tal ein ideales Gebiet, um in den Langlaufsport einzusteigen.
Doch bevor es auf die Loipe geht, nehme ich die Gondel aufs Neunerköpfle, um von 1900 m Höhe aus einen ersten Eindruck vom Tannheimer Tal und den Allgäuer Alpen zu bekommen. Die Aussicht ist herrlich und von hier oben sieht man sogar die Zugspitze. Wer möchte, macht auf dem Tannheimer Hausberg eine kleine Wanderung. Eine rund 2,2 Kilometer lange, überwiegend flache Strecke wird hier täglich prepariert. Auch das größte Gipfelbuch der Alpen ist hier zu finden. Die -14 Grad kommen mir bei Wind hier oben aber noch kälter vor, so verzichte ich auf größere Wanderungen und mache mich wieder auf ins Tal, wo ich im Hotel einchecke. Ich entscheide mich zwar, die Langlaufski für heute noch stehen zu lassen, aber auf die Loipe gehe ich trotzdem noch.
Denn ich bin um 20 Uhr mit Christoph zum Loipen präparieren verabredet. Ich ziehe so ziemlich alles an Klamotten an, was ich finden kann, da ich echt Resepekt vor der Kälte habe. Da die Loipe vor dem Hotel beginnt, werde ich auch direkt hier abgeholt. Von Weitem sehe ich schon die blinkenden Lichter des Pistenbullys und als er immer näher kommt, bin ich ganz schön beeindruckt. Schnell klettere ich zu Christoph in die Kabine und muss gleich feststellen, dass es in diesem hochmodernen Gerät richtig schön warm ist. Klar, denn Christoph verbringt hier bis zu 20 Stunden am Tag, um die Loipen im Tannheimer Tal in einen Top Zustand für die Langläufer zu bringen. Dafür muss man seinen Beruf lieben und das tut Christoph. Durch seine jahrelange Erfahrung kennt er das Gebiet wie seine Westentasche und auch sein Sohn, der oft mitfährt, möchte einmal in seine Fußstapfen treten. Auf und ab geht es nun über die Loipe, welche nur durch die Scheinwerfer des Pistenbullys erhellt wird. Der Schnee wird aufgewirbelt und wenn ich hinten aus dem Fenster schaue, sehe ich eine perfekt preparierte Loipe. Christoph erzählt, dass ihm natürlich oft Tiere begegnen, er aber auf seiner abendlichen Tour auch schon einmal Spuren zu einem Vermissten finden konnte. Ziemlich spannend. Ich freue mich auf jeden Fall jetzt schon, die von uns preparierte Loipe morgen zu testen.
Mit Petra von der Skischule Alpstern bin ich am nächsten Morgen zum Langlauf-Techniktraining verabredet. Darauf freue ich mich wirklich wahnsinnig, denn wer gönnt sich schon einen Lehrer, wenn er eine Sportart eigentlich schon ganz gut beherrscht? Petra sieht sofort, wo noch Verbesserungspotential besteht und wir starten die erste Übung ohne Stöcke. Im Schlittschuhschritt und mit Armbewegungen wie beim Schwimmen komme ich mir zwar etwas wackelig und komisch vor, doch was tut man nicht alles, um länger zu gleiten, gleiten, gleiten. Die nächsten Übungen integrieren wir auf unserer Langlaufrunde nach Rehbach. In diese Richtung ist es im Gegensatz zu Tannheim eher ruhiger auf der Loipe. Um an meinen Bewegungen zu feilen, nehmen wir den ein oder anderen Hügel zweimal. Auf dem Rückweg versuche ich nochmal alle Tipps umzusetzen. Es macht riesigen Spaß über die Loipe zu fliegen. Petra hat es geschafft mich zu motivieren, immer weiter zu üben und mich zu verbessern.
Während meiner Zeit im Tannheimer Tal findet auch das Ballonfestival statt. Immer, wenn ich draußen bin, kann ich einige Heißluftballone am Himmel sehen. Ein tolles Schauspiel in der herrlichen Bergkulisse. Aus ca. 12 Nationen sind Fahrer mit ihren Ballonen angereist. An meinem letzten Abend im Tannheimer Tal findet in der Ortschaft Grän das Ballonglühen statt. Acht Ballonpiloten bedienen ihre Brenner wie Musiker ihre Instrumente und interpretieren Lieder mit dem Leuchten ihrer Ballone. Wenn alle farbenfrohen Hüllen gleichzeitig erstrahlen, bekomme ich Gänsehaut. Dieses Erlebnis ist für mich ein toller Abschluss als Langlaufreporterin im Tannheimer Tal, wo die Zeit so schnell verging. Ich komme gerne wieder zum Langlaufen hierher.
Von Mittwoch, dem 12. Februar bis Samstag, dem 15. Februar 2020 findet im Rahmen der „Läuft bei uns“-Kampagne im Tannheimer Tal die Nordic Tour statt. Dabei wechselt täglich der Standort entlang der schönsten Flecken des Tals. Gäste erwarten Sonnenliegen zum Chillen, Chillout-Musik zum Relaxen, ein Pistenbully zum Bestaunen, Schwedenöfen zum Aufwärmen und natürlich Langlauf-Testmaterial von Fischer sowie persönliches Langlauf-Techniktraining. Als Highlight findet am Valentinstag ein „Guten Morgen Lauf“ mit Start um 7:30 Uhr in Nesselwängle über den Haldensee mit anschließendem Frühstück statt. Das Event ist kostenlos.
Veronika ist als Snowplaza Langlaufreporterin im Januar 2020 in den Top-Langlaufdestinationen Tirols unterwegs, um diese auf Herz und Nieren zu prüfen.
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