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51720 - Langlaufreportage: Langlaufen im Tannheimer Tal

Wenn ich ans Tannheimer Tal denke, kommen mir als erstes die unglaublich breiten Loipen in den Sinn, auf denen das Dahingleiten mit Langlaufski so viel Freude macht. Bei meiner Reise als Snowplaza Langlaufreporterin konnte ich im Tannheimer Tal bei der Loipenpreparation zusehen und mir noch einige Technik-Tipps fürs Gleiten abholen. Neben dem Tannheimer Tal bin ich in weiteren vier Top-Langlaufdestinationen in Tirol unterwegs, um das Langlaufangebot und andere Aktivitäten in der Region zu testen. Hier mein Bericht aus dem Tannheimer Tal.

Ankunft bei Sonne und -14 Grad

Ich habe so ein Glück! Am Tag vor meiner Anreise gibt es im Tannheimer Tal über 20 cm Neuschnee. Die Bäume sind bezuckert mit Schnee, die Sonne lacht mich an. Das auf 1100 m gelegene Hochtal im Norden Tirols und an der Grenze zum Allgäu begrüßt mich bei strahlend blauem Himmel und minus 14 Grad. Hoffentlich habe ich genug warme Anziehsachen für diese Temperaturen, denn kneifen gilt nicht. Die Loipen wollen getestet werden. Auf 140 km ist im Tannheimer Tal für jeden Langläufer etwas dabei – von leichten Genuss-Runden über abwechslungsreiche Loipen, bis hin zur Wettkampfstrecke. Außerdem ist das Tannheimer Tal ein ideales Gebiet, um in den Langlaufsport einzusteigen.

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Die Aussicht genießen auf dem Neunerköpfle

Doch bevor es auf die Loipe geht, nehme ich die Gondel aufs Neunerköpfle, um von 1900 m Höhe aus einen ersten Eindruck vom Tannheimer Tal und den Allgäuer Alpen zu bekommen. Die Aussicht ist herrlich und von hier oben sieht man sogar die Zugspitze. Wer möchte, macht auf dem Tannheimer Hausberg eine kleine Wanderung. Eine rund 2,2 Kilometer lange, überwiegend flache Strecke wird hier täglich prepariert. Auch das größte Gipfelbuch der Alpen ist hier zu finden. Die -14 Grad kommen mir bei Wind hier oben aber noch kälter vor, so verzichte ich auf größere Wanderungen und mache mich wieder auf ins Tal, wo ich im Hotel einchecke. Ich entscheide mich zwar, die Langlaufski für heute noch stehen zu lassen, aber auf die Loipe gehe ich trotzdem noch.

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Loipenpreparation mit Christoph

Denn ich bin um 20 Uhr mit Christoph zum Loipen präparieren verabredet. Ich ziehe so ziemlich alles an Klamotten an, was ich finden kann, da ich echt Resepekt vor der Kälte habe. Da die Loipe vor dem Hotel beginnt, werde ich auch direkt hier abgeholt. Von Weitem sehe ich schon die blinkenden Lichter des Pistenbullys und als er immer näher kommt, bin ich ganz schön beeindruckt. Schnell klettere ich zu Christoph in die Kabine und muss gleich feststellen, dass es in diesem hochmodernen Gerät richtig schön warm ist. Klar, denn Christoph verbringt hier bis zu 20 Stunden am Tag, um die Loipen im Tannheimer Tal in einen Top Zustand für die Langläufer zu bringen. Dafür muss man seinen Beruf lieben und das tut Christoph. Durch seine jahrelange Erfahrung kennt er das Gebiet wie seine Westentasche und auch sein Sohn, der oft mitfährt, möchte einmal in seine Fußstapfen treten. Auf und ab geht es nun über die Loipe, welche nur durch die Scheinwerfer des Pistenbullys erhellt wird. Der Schnee wird aufgewirbelt und wenn ich hinten aus dem Fenster schaue, sehe ich eine perfekt preparierte Loipe. Christoph erzählt, dass ihm natürlich oft Tiere begegnen, er aber auf seiner abendlichen Tour auch schon einmal Spuren zu einem Vermissten finden konnte. Ziemlich spannend. Ich freue mich auf jeden Fall jetzt schon, die von uns preparierte Loipe morgen zu testen.

Wenn du denkst du kannst Langlaufen und dann ein Techniktraining machst ...

Mit Petra von der Skischule Alpstern bin ich am nächsten Morgen zum Langlauf-Techniktraining verabredet. Darauf freue ich mich wirklich wahnsinnig, denn wer gönnt sich schon einen Lehrer, wenn er eine Sportart eigentlich schon ganz gut beherrscht? Petra sieht sofort, wo noch Verbesserungspotential besteht und wir starten die erste Übung ohne Stöcke. Im Schlittschuhschritt und mit Armbewegungen wie beim Schwimmen komme ich mir zwar etwas wackelig und komisch vor, doch was tut man nicht alles, um länger zu gleiten, gleiten, gleiten. Die nächsten Übungen integrieren wir auf unserer Langlaufrunde nach Rehbach. In diese Richtung ist es im Gegensatz zu Tannheim eher ruhiger auf der Loipe. Um an meinen Bewegungen zu feilen, nehmen wir den ein oder anderen Hügel zweimal. Auf dem Rückweg versuche ich nochmal alle Tipps umzusetzen. Es macht riesigen Spaß über die Loipe zu fliegen. Petra hat es geschafft mich zu motivieren, immer weiter zu üben und mich zu verbessern.

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70 Heißluftballons auf ihrem Weg zum Horizont

Während meiner Zeit im Tannheimer Tal findet auch das Ballonfestival statt. Immer, wenn ich draußen bin, kann ich einige Heißluftballone am Himmel sehen. Ein tolles Schauspiel in der herrlichen Bergkulisse. Aus ca. 12 Nationen sind Fahrer mit ihren Ballonen angereist. An meinem letzten Abend im Tannheimer Tal findet in der Ortschaft Grän das Ballonglühen statt. Acht Ballonpiloten bedienen ihre Brenner wie Musiker ihre Instrumente und interpretieren Lieder mit dem Leuchten ihrer Ballone. Wenn alle farbenfrohen Hüllen gleichzeitig erstrahlen, bekomme ich Gänsehaut. Dieses Erlebnis ist für mich ein toller Abschluss als Langlaufreporterin im Tannheimer Tal, wo die Zeit so schnell verging. Ich komme gerne wieder zum Langlaufen hierher.

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Tipps für das Tannheimer Tal

  • Im März ist für eine Woche die Nutzung aller Bergbahnen von Montag bis Donnerstag mit der Gästekarte inklusive.
  • Ballonfahren im Tannheimer Tal. Zwar muss man sich in der kalten Jahreszeit für einen Ausflug in luftiger Höhe warm anziehen, als Belohnung gibt es jedoch hervorragende Sichtverhältnisse und Ausblicke zur Zugspitze, nach Südtirol und in die Schweiz mit hunderten von Berggipfeln.
  • Der zugefrorene Haldensee ist im Winter ein Treffpunkt für die ganze Familie. Der ein Kilometer lange und 750 Meter breite See ist Anlaufstelle für Schlittschuhfahrer, Eisstockschützen, Winterwanderer und sogar Langläufer. Er ist der einzige See in Tirol, der eine präparierte Loipe sowie Winterwanderweg über die zugefrorene Eisfläche vorzuweisen hat.
  • Funkenfeuer in Jungholz. In der Ferienregion Tannheimer Tal beginnt der Frühling am 29. Februar 2020, immer einen Sonntag nach Aschermittwoch. Dann nämlich wird in Jungholz die Funkenhexe, die lebensgroße Verkörperung der kalten Jahreszeit, symbolisch verbrannt. Ab 20 Uhr treffen sich alle, die die warme Jahreszeit herbeisehnen am Feuerwehrhaus Jungholz. Mit Funkenküchle, einem süßen Schmalzgebäck und dem vorerst letzten Glühwein des Winters, stimmen sich Einheimische und Gäste vor dem riesigen Feuer auf den Frühling ein.
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Läuft bei uns: Nordic Tour durchs Tannheimer Tal

Von Mittwoch, dem 12. Februar bis Samstag, dem 15. Februar 2020 findet im Rahmen der „Läuft bei uns“-Kampagne im Tannheimer Tal die Nordic Tour statt. Dabei wechselt täglich der Standort entlang der schönsten Flecken des Tals. Gäste erwarten Sonnenliegen zum Chillen, Chillout-Musik zum Relaxen, ein Pistenbully zum Bestaunen, Schwedenöfen zum Aufwärmen und natürlich Langlauf-Testmaterial von Fischer sowie persönliches Langlauf-Techniktraining. Als Highlight findet am Valentinstag ein „Guten Morgen Lauf“ mit Start um 7:30 Uhr in Nesselwängle über den Haldensee mit anschließendem Frühstück statt. Das Event ist kostenlos.

1225 - Winter - Veronika

Über Veronika

Veronika ist als Snowplaza Langlaufreporterin im Januar 2020 in den Top-Langlaufdestinationen Tirols unterwegs, um diese auf Herz und Nieren zu prüfen.