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Eine Langlaufreise vom Anfänger bis zum Profisportler im Bayerischen Wald

51375 - Eine Langlaufreise vom Anfänger bis zum Profisportler im Bayerischen Wald
© Marco Felgenhauer

Der Bayerische Wald bildet zusammen mit dem Böhmerwald an der deutsch-tschechischen Grenze die größte zusammenhängende Waldfläche Mitteleuropas. Die beiden Regionen arbeiten seit dem vergangenen Winter auch in einem Langlaufprojekt eng zusammen. Erstmals können die Wintersportler ein grenzüberschreitendes und eines der größten DSV nordic aktiv Zentren nutzen. In der unberührten Landschaft des Grenzkamms zwischen den Städten Waldmünchen, Furth im Wald und Domažlice erstreckt sich nun ein einheitliches, zweisprachiges und zertifiziertes Wegenetz. Für Langläufer bedeutet das: 82 Kilometer gespurte Loipen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen in klassischer- und Skatingtechnik inmitten abwechslungsreicher Naturlandschaften – fernab von Alltag, Lärm und Stress. Willkommen auf der Reise durch den Naturpark, die sanft beginnt und sich zum Finale hin rasant steigert.

Einfacher Einstieg bei der Althütte

Sonnig und flach und ideal für Einsteiger oder Familien – das sind die Loipen bei der Althütte. Für das erste Gleiten auf den schmalen Kufen geht’s auf die Althütten Loipe. Diese ist 1,6 km lang und leicht wellig, die Runde kann aber auch abgekürzt werden. Wer seine Balance im klassischen Stil oder beim Skaten schon gefunden hat, steigt auf die Grüß-Gott-Loipe um. Auf knapp elf Kilometern fährt man vorbei an Kreuz- und Pfennigfelsen. Das Finale der Loipe markiert ein 1922 errichtetes Marterl. Von hier geht es auf gleichem Weg retour, vorbei an den vielen Hochsitzen der Jäger. Wer Ausschau hält, entdeckt vielleicht die ein oder andere Tierspur im Schnee. Hier gibt es neben Rotwild noch Luchse und seltene Vögel wie das Auerhuhn. Zur Belohnung kehren Wintersportler dann in das urige Bergstüberl zu Erdäpfelsuppe – also Kartoffelsuppe – oder Kuchen ein.

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(Foto: © Lisa Stöberl-Photografie Rimbach)

Moderat steigert sich die Schwierigkeit am Gibacht

Der Anfang ist geschafft, jetzt wird die Schwierigkeit beim Startpunkt Gibacht südlich von Althütte gesteigert. Die Gibacht Loipe 1 ist ein leichter Einstieg. Anspruchsvoller wird es auf der Loipe 2 mit einer Länge von zweieinhalb Kilometern und zwei Anstiegen, die den Blick auf den Drei-Wappen-Felsen und den Kreuzfelsen zulassen. Die Loipe 3 erreicht schon die Schwierigkeitsstufe schwer. Sie führt erst über die Gibacht Loipen 1 und 2, wird dann aber auf 4,3 Kilometer verlängert und steigt insgesamt 115 Meter an. Ein steiler Anstieg führt zum Leuchtturm der Menschlichkeit – einem steinernen Bauwerk mit Glaselementen, die nachts leuchten. Zurück zum Berghof Gibacht geht es über mehrere Abfahrten und Anstiege. Dort wartet nicht nur die verdiente Brotzeit, sondern auch ein Glasstudio samt Perlenwerkstatt und Glas-Ausstellung auf die Sportler. Übrigens: Der Startpunkt Gibacht liegt auf rund 850 Metern Höhe. Die Höhenlage kurbelt die Produktion roter Blutkörperchen an, welche dann mehr Sauerstoff durch den Körper transportieren. Quasi natürliches Doping. Wer diese Loipen gemeistert hat, ist nach reichlich Übung vielleicht schon bereit für den Höhepunkt der tschechisch-bayerischen Loipen: dem Cerchov.

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(Foto: © Lisa Stöberl-Photografie Rimbach)

Es wird steil: Rund um den Cerchov bei Gibacht

Der Cerchov ist mit 1.042 Metern zwar nicht der höchste Berg des Bayerisch-Böhmischen Waldes, aber dafür die höchste Erhebung des Oberpfälzer Waldes. Hier befindet sich die schwerste Route der Region: die Cerchov Loipe. Im klassischen Stil geht es 350 Meter oberhalb des Berghofes Gibacht los, wo schon die erste lange Abfahrt bis zum Grenzübergang Brombeerriegel wartet. An den Grenzübergang erinnert heute nur noch eine verlassene Diensthütte, die gerne als Rastplatz benutzt wird. Ein Blick nach rechts zeigt schon den Cerchov. Die Route führt bergauf und bergab, vorbei an Infotafeln zu den ehemaligen Glashütten. Entlang der Kalten Pastritz und im Tal von Bystrice/Fichtenbach wurde nämlich bis 1934 noch Glas hergestellt. Nach weiteren Anstiegen und Abfahrten beginnt der schwierigste Teil der Strecke, der nur mit Grätenschritt bewältigt werden kann. Die Skier wie ein V gestellt, stapft man so nach oben. Wer noch nicht genug hat, kann hier aus der Loipe aussteigen und zum Gipfel des Cerchov wandern. Auf der Loipe geht es weiter mit einer Abfahrt samt steiler Linkskurve. Volle Konzentration – hier ist schon so manch einer im Tiefschnee gelandet. Nun gelangt man zurück zum Herzogauer Blick. Von dort aus ist die Herzogauer Kirche zu sehen. Dann gelangt man über den Grenzübergang zurück zum Ausgangspunkt. Geschafft!

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(Foto: © Lisa Stöberl-Photografie Rimbach)

Das i-tüpfelchen für Wintersportler: Loipenmanager & Infopoints

Die ausgezeichnete Qualität der Loipen im DSV nordic aktiv Zentrum ist nicht nur durch die Auszeichnung des Deutschen Skiverbandes gewährleistet. Mit dem neuen Loipenmanager kann sich jeder bequem von zu Hause aus in Echtzeit über den Zustand der Loipen informieren. Dabei gibt der Loipengerätefahrer direkt aus dem Führerhaus den Zustand der Loipen in den Loipenmanager ein und klassifiziert die Loipen in den Kategorien top, mittel, schlecht oder geschlossen. Bonus: Langläufer, Schneeschuh- und Winterwanderer sehen, wann die letzte Loipenpflege stattgefunden hat. Selbstverständlich gibt es außerdem bei den Ausgangspunkten Parkplätze und Sanitäranlagen. Unterwegs trifft man auf zahlreiche Infopoints und Gasthäuser zum Einkehren. Obendrauf gehören zur DSV nordic aktiv Region "Oberer Bayerischer Wald / Böhmischer Wald – Horní Bavorský les / Ceský les" auch 10 km Winterwanderwege, und 33 km Schneeschuhtrails.

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(Foto: © Lisa Stöberl-Photografie Rimbach)

Im Sommer warten 23 km Nordic Walking und 700 km Mountainbike Strecken darauf entdeckt und erlebt zu werden. Wer immer noch nicht genug hat, findet im Bayerischen Wald das zweite DSV nordic aktiv Zentrum St. Englmar oder begibt sich sogar in luftige Höhen auf dem Baumwipfelpfad. Langweilig wird hier also keinem Wintersportler!

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Über Max

Aufgewachsen im schönen Bayern, hatte ich die Berge stets in greifbarer Nähe. Im Winter arbeite ich im Zillertal als Snowboardlehrer. Bei Snowplaza berichte ich über die neuesten Trends und News im Wintersport.