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Schneeschuhwanderung im Winter in den Bergen
© Spalder Media Group

Winterwanderungen werden immer beliebter. Besonders mit Schneeschuhen macht das Erkunden der Winterlandschaft Spaß. Nur wenige Sportarten bringen dich der Natur so nahe und bieten derart Erholung und Ausdauertraining in einem. Um im Winterurlaub aus dem Vollen zu schöpfen, sollte er vorab gut geplant sein. Mit unseren praktischen Tipps bist du perfekt für deine Winterwanderung vorbereitet und weißt, worauf du bei Schneeschuhtouren achten musst. 

Vorbereitung für die Abenteuer im Schnee

Winterwandern – ganz gleich, ob auf markierten Winterwanderwegen oder mit Schneeschuhen im Gelände – ist ein tolles Erlebnis für die ganze Familie. Für jeden Geschmack bei der Gestaltung gibt es tolle Regionen für Winterwanderungen. Willst du den Winterurlaub mit anderen Sportarten kombinieren, wähle vorab die passende Destination. Bevorzugst du alleine gemächliche Schneeschuhwanderungen über weite Winterlandschaften oder lieber spannende Erkundungen mit der Familie durch den Wald, es gibt für alles die richtige Winterregion mit dem passenden Angebot.

Gut zu wissen

Zur Vorbereitung auf eine winterliche Wandertour gehört es außerdem, sich darüber zu informieren, mit welchen Wetterverhältnissen am Tag der Wanderung zu rechnen ist. Somit kannst du dich entsprechend anziehen oder zusätzliche Kleidungsstücke einpacken. Achte auch auf Lawinenwarnungen. Was ebenfalls essenziell ist: Schau dir die geplante Route genau an. Wegweiser sind bei Schnee nicht immer gut zu erkennen. Erkunde dich vorab zudem darüber, ob die Berghütte, die du unterwegs ansteuern möchtest, wirklich geöffnet hat. Falls nicht, musst du deine Verpflegung aufstocken.

Skifahren vs. Schneeschuhwandern

  • Beim Skifahren und Wandern auf Schneeschuhen wird der Körper ganzheitlich gestärkt, auch wenn die Sportarten unterschiedliche Muskeln ansprechen. Mit dem Stockeinsatz bei beiden Sportarten trainierst du den Schultergürtel sowie den Rücken. Durch das Gehen im Schnee beim Winterwandern wird das Herz-Kreislauf-System gleichmäßiger belastet als beim Skifahren und die frische Luft reichert den Körper mit zusätzlichem Sauerstoff an.

  • Zudem bietet dir das Schneeschuhwandern mehr Flexibilität: Mit Schneeschuhen kannst du dich in jedem Gelände fortbewegen. Selbst steilere Anstiege sind kein Problem, während du mit Skiern hier nur äußerst mühsam vorankommst.

  • Der größte Unterschied besteht aber in der eigenen Wahrnehmung. Wenn du einen verschneiten Berg hinuntersaust, verspürst du den Rausch der Geschwindigkeit. Gehst du hingegen auf Schneeschuhen durch den Wald, verliert sich dein Blick in der Weite der Winterlandschaft. Nichts erfordert deine Aufmerksamkeit und das Gedankenkarussell in deinem Kopf kann zur Ruhe kommen.

  • Ein weiterer Punkt: Im Vergleich zum Skifahren ist das Verletzungsrisiko beim Schneeschuhwandern deutlich geringer und der Sport viel sicherer. Noch dazu ist es um einiges leichter und schneller zu lernen, mit Schneeschuhen zu gehen, als Ski zu fahren. Für Letzteres müssen erst einmal die wesentlichen Skitechniken erlernt werden – in der Regel in einem Skikurs. Erst dann kannst du dich sicher auf der Piste bewegen und nur, wer das Skifahren richtig beherrscht, sollte sich in freies Gelände wagen. Schneeschuhwanderungen sind wesentlich anfängerfreundlicher, weil im Grunde keinerlei Vorkenntnisse notwendig sind.
Winterwandern im Wald
© Spalder Media Group

Schneeschuhwandern

Schneeschuhwanderungen macht man in der Regel im freien Gelände und idealerweise im frischen Schnee. Auf fester Schneedecke hingegen behindern die Schneeschuhe eher beim Laufen. Sie ähneln Skiern, sind aber wesentlich breiter als diese und nur geringfügig länger als ein Schuh. Mit dem Schneeschuh kannst du dich in der verschneitem Natur an Stellen fortbewegen, an denen du zu Fuß im Schnee versinken würdest oder mit Skiern nicht mehr vorankommst. Schneeschuhe besitzen durch ihre Form eine größere Auflagefläche, sodass du ganz bequem selbst durch hohen Schnee wandern kannst. Du gleitest nicht, sondern läufst mit ganz normalen Gehbewegungen.

Egal, ob Schneeschuh oder Ski: Fit in den Winterurlaub

Beim Skifahren und Schneeschuhwandern werden alle Muskeln sowie Herz und Lunge beansprucht. Beide Wintersportarten verlangen daher eine gewisse körperliche Fitness, gute Kondition und einen ausgeprägten Gleichgewichtssinn.

Winterwandern mag in der Praxis viel leichter sein als Skifahren und auch für Anfänger geeignet – ganz untrainiert solltest du an diese sportlichen Betätigungen dennoch nicht herantreten. Vor allem dann nicht, wenn du mit Schneeschuhen an den Füßen wanderst. Denn das Wandern auf Schnee und Eis ist durchaus anstrengender als eine Wandertour im Sommer: Der Untergrund gibt bei jedem Schritt nach und bei vereisten Wegen ist besondere Vorsicht geboten. Zudem bringen Schneeschuhe zusätzliches Gewicht mit – selbst leichte Modelle wiegen knapp zwei Kilogramm pro Paar.

Um dich vorzubereiten, empfehlen wir bereits vor deinem Urlaub zu trainieren. Neben Aufwärmübungen, sind auch Kraft-, Ausdauer- und Gleichgewichtstraining von Vorteil. 

  • Das Aufwärmen beugt Muskelkrämpfen und Zerrungen vor.
  • Ein Ausdauertraining sorgt dafür, dass deine Muskeln über einen längeren Zeitraum arbeiten können. 
  • Krafttraining hilft dir, die nötige Kraft zu entwickeln, die bei Abfahrten für die Schwünge und beim Schneeschuhwandern für die Bewältigung der gesamten Distanz benötigt wird. 
  • Das Gleichgewichtstraining verbessert deine Balance und erhöht deine Trittsicherheit.

Die richtige Ausrüstung beim Winterwandern

Wie bei jeder sportlichen Aktivität kommt es auch beim Winterwandern auf die richtige Ausrüstung an. Diese soll zum einen den Körper vor UV-Strahlen schützen und zum anderen angenehm warm halten.

Schutz vor UV-Strahlen

Für das Wandern mit Schneeschuhen brauchst du somit eine Skibrille oder Freizeitbrille mit gutem UV-Schutz. Denn zu viel Sonneneinstrahlung ist selbst an kalten und trüben Tagen schädlich und aufgrund des Schnees besteht das Risiko für eine Schneeblindheit. Ein guter UV-Schutz ist daher auch in Bezug auf die Kleidung essenziell und sollte keineswegs vernachlässigt werden.

Schutz vor Kälte

Um deinen Körper unterwegs gut vor Kälte zu schützen, sind Mütze, Schal, Handschuhe sowie schneegerechte lockere Kleidung unverzichtbar. Ebenso wichtig beim Schneeschuhwandern ist die richtige Unterwäsche. Thermounterwäsche oder Unterwäsche aus Schafwolle hält deine Körperwärme zurück.

Um dich trocken und warm zu halten, sollte das unterste Kleidungsstück direkt am Körper anliegen, darüber kommen mehrere Lagen. Insgesamt sollte dein Wander-Outfit aus den folgenden drei Schichten bestehen:

  • Schicht 1: Die Funktionsschicht; lange Funktionsunterwäsche und -socken aus einem Material, das Feuchtigkeit vom Körper weg zu den äußeren Schichten transportiert
  • Schicht 2: Die wärmende Schicht; zum Beispiel eine Kombination aus zwei Fleecepullovern oder einem Langarmshirt und einer Fleecejacke, die wärmt und die Feuchtigkeit weiter nach außen transportiert
  • Schicht 3: Der Wetterschutz: eine Outdoorjacke, die atmungsaktiv ist und vor allem vor Feuchtigkeit und Wind schützt

Mit diesem Zwiebellook bist du warm eingepackt, aber flexibel, wenn sich die Temperatur zwischendurch ändert. Denn genau das ist der Sinn der mehrlagigen Bekleidung: Sie soll verhindern, dass du beim Wandern weder schwitzt noch frierst. Dafür sorgen die richtigen Materialien und die Möglichkeit, gegebenenfalls eine Schicht aus- oder wieder anzuziehen. Zu empfehlen sind außerdem Gamaschen oder eine Hose, die mit einem Gummiband fest mit deinen Schuhen verbunden ist. Sie sorgen dafür, dass beim Wandern kein Schnee in deine Schuhe gelangt.

Schutz und Sicherheit beim Winterwandern

Außerdem brauchst du für das Winterwandern festes Schuhwerk, das Trittsicherheit gewährleitet, gut am Fuß sitzt und nicht scheuert. Neue Schuhe läufst du am besten bereits zu Hause ein. Kaufe Winterschuhe eine Nummer größer, da du beim Wintersport meist dickere Socken trägst. Achte auch darauf, deine Füße warm zu halten, vor allem durch gute Fütterung in den Schuhen. Grundsätzlich sind feste Wanderschuhe oder Bergstiefel perfekt für Schneeschuhwanderungen.

Ergänzend sind natürlich passende Schneeschuhe wichtig. Diese werden an die Schuhgröße angepasst und dann unter die Schuhe geschnallt. Anfangs ist das Gehen mit Schneeschuhen etwas gewöhnungsbedürftig und anstrengender als ohne Schneeschuhe. Doch sie ermöglichen es dir, selbst bei viel Neuschnee und auf unpräparierten Wegen sicher voran zu kommen.

Kein Muss, aber durchaus praktisch sind zudem verstellbare Wanderstöcke. Sie helfen dir, das Gleichgewicht zu halten, was dir ebenfalls zusätzliche Sicherheit gibt. Noch dazu schonen sie deine Knie- und Sprunggelenke, entlasten deine Beinmuskulatur und sorgen für eine bessere Körperhaltung beim Gehen.

Winterwandern ist besonders schön mit Schneeschuhen
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Die passenden Schneeschuhe zum Winterwandern

Soll es auf Schneeschuhen durch den Wald gehen, müssen nicht so viele Faktoren beim Kauf berücksichtigt werden wie bei der Anschaffung von Skiern. Wichtig ist zu bedenken, dass das Gewicht, das die Schneeschuhe tragen müssen, sich aus dem Körpergewicht, dem Gewicht der Kleidung und dem Gewicht des Rucksacks samt Inhalt zusammensetzt. Die höchste Belastbarkeit der Schneeschuhe muss diesen Wert überschreiten, sonst versinkst du mit den Schneeschuhen im Schnee. Für eine detaillierte Beratung solltest du dich in einem Fachgeschäft informieren.

Los geht´s! Auf Schneeschuhen im Gelände

Es ist soweit, du wanderst durch den hohen Schnee und bleibst durch die Schneeschuhe an der Oberfläche der weißen Pracht. Wenn du diese Art des Wintersports das erste Mal ausprobierst, wird es nicht lange brauchen, bis du das Laufen auf Schneeschuhen raus hast. Bist du auf Schneeschuhen abseits markierter Wege unterwegs, kommst du beinahe jedes Gelände hoch, wenn genug Schnee liegt und dich die Schneedecke trägt. Da Schneeschuhe sehr kurz sind, lassen sich Hügel ganz einfach im Grätschschritt oder seitwärts gerichtet erklimmen. Daher gehören die Miniskier in schneereichen Wohngegenden zu den ständigen Begleitern, wenn Neuschnee fällt und ein Durchkommen zu Fuß oder mit dem Auto unmöglich ist.

Tipps fürs Winterwandern mit Schneeschuhen

Auch wenn das Schneeschuhwandern an sich nicht besonders schwierig zu erlernen ist, sind ein paar Dinge doch gut zu wissen, bevor man sich in die Winterlandschaft begibt. Unsere Tipps sollen dir helfen, dich gut für deinen neuen Lieblingssport im Schnee vorzubereiten.

Pausen machen

Regelmäßige Pausen sind ungemein wichtig, um wieder Kraft zu tanken und deinen Muskeln zwischendurch eine Erholung nach der Anstrengung zu gönnen. Das verringert übrigens auch das Sturzrisiko. Versorge dich mit der richtigen Verpflegung, um die Energiereserven aufzufüllen. Packe daher genügend Proviant ein. Wichtig ist ein Mix aus Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett. Gut geeignet sind als Verpflegung zum Beispiel

  • Belegte Vollkornbrote,
  • gekochte Eier,
  • Obst,
  • Trockenfrüchte,
  • Nüsse und
  • (Müsli-)Riegel.

Generell solltest du während der Winterwandertour darauf achten, ausreichend zu trinken, und zwar mindestens einmal pro Stunde. Ein Dehydrierung kann nicht nur an heißen Sommertagen, sondern auch im Winter gefährlich werden. Am besten ist Wasser oder isotonische Getränke. Tee oder ein anderes heißes Getränk hält zusätzlich von innen warm.

Kraft und Ausdauer einschätzen

Gerade Anfänger überschätzen oftmals ihr Kräfteverhältnis und muten sich zu viel zu. Denke daran, dass auch der Rückweg bewältigt werden muss und wähle daher zu Beginn kurze und keine allzu schwierigen Strecken mit wenig Steigung. Ob Skitouren oder Schneeschuhwandern - beginne deine Ausflüge am Vormittag, sodass du vor dem Sonnenuntergang zurück bist. Ist die Sonne verschwunden, bist du sofort der Kälte ausgesetzt und verirrst dich leichter in der Dunkelheit.

Trendsport Winterwandern bringt dich der Natur so nah
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Sonnenschutz im Winter

Achte auf ausreichend Sonnenschutz im Winter. Auch im Wald erreichen die Sonnenstrahlen deine Haut und obwohl dadurch Vitamin D gebildet wird, braucht deine Haut Schutz. Speziell im Winter ist die ausreichende Pflege der Haut wichtig, denn der Schnee reflektiert die Sonne. Das bedeutet, dass die Sonnenstrahlen mit größerer Intensität auf deine Haut treffen und ohne Sonnencreme mit entsprechend hohem Schutzfaktor gefährdest du deine Gesundheit.

Gerüstet für den Notfall

Wenn du länger unterwegs bist, pack dir zusätzlich noch Vorräte, Wechselwäsche und Pflaster ein, bei Schneeschuhtouren im freien Gelände am besten auch noch Karten und ein Lawinenset. Nimm einen möglichst leichten Rucksack mit, der deiner Körpergröße entspricht und dich beim Laufen nicht behindert. Wähle auffällige Farben, die im Schnee hervorstechen. Bei einem Notfall kann das von großem Vorteil sein.

Tipp: Bist du im freien Gelände unterwegs, empfehlen wir zusätzlich ein Lawinen-Verschütteten-Suchgerät (LVS).

Wenn du dich durch steiles Gelände bewegst, ist ohnehin eine vollständige Lawinenausrüstung ein Muss. Dazu gehört neben dem LVS eine Lawinensonde und eine Lawinenschaufel. Ideal ist ein spezieller Lawinenrucksack. Rechtzeitig ausgelöst, hält dich der integrierte Antriebskörper eher an der Oberfläche. Außerdem solltest du beim Wandern grundsätzlich immer ein Erste-Hilfe-Set im Gepäck haben, um kleinere Verletzungen direkt versorgen zu können.

Sicherheit beim Winterwandern

Bist du das erste Mal bei einer Schneeschuhwanderung dabei, solltest du dir kleine Ziele stecken. Anfangs ist nicht zu spüren, dass Winterwandern viel Energie fordert und verbraucht. Hast du dein Gleichgewicht gefunden, fühlt sich das Gleiten über den Schnee leicht an?

Zusätzlich zu Smartphone-Apps für Wanderwege und GPS solltest du zur Sicherheit immer eine physische Landkarte dabeihaben, um nicht von der Route abzukommen und dich zu verirren.

Respekt vor Natur und Tieren

Die Natur ist der beste Rückzugsort. Die Stille des Waldes oder einer verschneiten Landschaft sorgen für Entspannung des reizüberfluteten Gehirns. Gleichzeitig ist die Natur auch der Lebensraum von Tieren und Pflanzen. Jeder Spaziergang und jede Schneeschuhwanderung sollte von Achtsamkeit für die Natur und ihre Lebewesen geprägt sein. Springen Eichhörnchen, Hirsche oder Rehe durch den Winterwald, solltest du dich ruhig verhalten und auf deinem Weg bleiben. Abseits der Skipisten, Rodelbahnen und Wanderwege hält die Natur ihren Winterschlaf und möchte nicht gestört werden. Das solltest du als wintersportbegeisterter Mensch im Hinterkopf behalten und dich daran erinnern, dass auch wir Menschen nur ein Teil der gesamten Umwelt sind und diese schützen müssen.

Aus diesem Grund sollte es für dich selbstverständlich sein, den Weg, auf dem du wanderst, und deine Rastplätze so zu hinterlassen, wie du sie vorgefunden hast. Das gilt insbesondere in Bezug auf den Müll, der zum Beispiel beim Verzehren von Speisen und Getränken anfällt.

1220 - Winter - Mike

Über Mike

Mike arbeitet schon seit Jahren in der Wintersportbranche. Du kennst ihn nicht nur von seinen Blogs, sondern auch von den Videos auf Snowplaza. Er ist oft vor, hinter und neben der Kamera zu sehen. Skifahren und sein Sohn Jake sind seine größte und kleinste Leidenschaft.